Was sie bedeuten...

Montag, 28. August 2006

Was sie bedeuten, Teil V

Green Day - "Dookie"

DookieIrgendwann (es muss vor zwei Jahren gewesen sein) hatten Green Day ihr großes Comeback: Trendy Anti-Bush-Hymnen, stylische rote Krawatten vor schwarzen Hemden und all den anderen kleinen und großen H&M-Verbrechen. "Politische" Hymnen für Bravo-Leser, depressive Anekdoten für Kinder reicher Eltern.
Und plötzlich schien dieser Klassiker, dieses Meisterwerk vergessen. Dieser Rundumschlag. Diese 39:48min Lebensfreude. Vor zwölf Jahren, als sie noch zu kantig für Hemd und Krawatte waren, bescherte uns diese Band ein Meisterwerk sondergleichen. Während "American Idiot" sich nahtlos in das Drumherum einfügte ist "Dookie" immer mehr gewesen. Mit diesem Album (und ebenso unvergessen: Die "Smash" von The Offspring) läuteten die drei das 90er Jahre Punk-Revival ein und waren damit die Hebammen der dritten Generationen nietenbesetzter Bunthaariger. Damals, Mitte der 90er, waren es drei CDs, die mich auf meinen Weg führten: "Smash" (The Offspring), "Planet Punk" (Die Ärzte) und eben "Dookie". Ich bin mir sicher, dass diese Scheibe für viele Menschen einen Umbruch im Leben bedeutet(e)... Unzählige Male tanzte ich zu "When I come around" oder "Pulling Teeth" und gröhlte "I'm just stoned" bei "Basket Case".

Vielleicht bleiben "Basket Case" und "She" für alle Zeiten die besten Songs der drei Kalifornier...
Sie schafften es nie wieder, ein zweites Dookie zu produzieren. Aber das ist auch nicht weiter schlimm. Manche Bands schaffen in ihrer gesamten Historie nicht einmal eine einzige Dookie.
Ich liebe dieses Album!

Danke, Green Day.


Montag, 19. Juni 2006

Was sie bedeuten, Teil IV

Bad Religion - "Suffer"

SufferBad Religion kennt jeder, der sich in den 90ern mit amerikanischen Punkrock auseinandergesetzt hat. Idealismus der Ausverkauf? Eine Diskussion, der ich gleichermaßen überdrüssig bin wie der alten Onkelz-Diskussion.
Fakt ist: Punk hat mich sozialisiert. Ebenso Fakt ist: Dieses Album stellt einen der Eckpunkte meiner musikalischen Biografie dar. Mit seinen 15 Songs auf 26:14 Spielzeit ist es für mich eins der wichtigsten Alben gewesen. Als ich es das erste Mal hörte, war ich perplex ob der Geschwindigkeit der Songs. Alles sehr ungewohnt. Nach dem dritten Hören beschloss ich, diese CD für einen halben Monat nicht mehr aus dem CD-Player herauszunehmen. Meines Erachtens eine der fünf besten Punk-CDs aller Zeiten. Und das Cover ist - ebenso meines Erachtens - eines der drei besten Cover aller Zeiten, die je einen Tonträger zierten. Es lässt unglaublich viel Interpretationsspielraum. Wenn man mich nach dem perfektesten Punk-Song (nicht der beste, lediglich der perfekteste) aller Zeiten fragt, nenne ich gerne den Titelsong (eben "Suffer"). Ich verbrachte damals Stunden - ach was: Tage! - meines Lebens damit, durch mein kleines Zimmer zu springen und mit schmerzverzerrtem Gesicht und den Taschen voller Lebenswut lauthals "The masses of humanity will always...ALWAYS HAVE TO SUFFEEEEEEEEEEEEEER... - ALWAYS HAVE TO SUFFER!" zu brüllen. Damals, lange bevor Emo ein beschissener Trend war und man bei dem Wort lediglich an australische Laufvögel dachte. Meine Eltern fanden's scheiße. Ich fand's wichtig. Genau wie diese Platte.

Danke, Bad Religion.


Was ich jetzt mache? Ich schmeiße die "Suffer" in den CD-PLayer, starte Track #09 und werde durch meine kleine Wohnung springen - und mit schmerzverzerrtem Gesicht und den Taschen voller Lebenswut lauthals "The masses of humanity will always...ALWAYS HAVE TO SUFFEEEEEEEEEEEEEER... - ALWAYS HAVE TO SUFFER!" brüllen. Denn das kann ich immer noch.


Dienstag, 28. März 2006

Was sie bedeuten, Teil III

Rosenfels - "Rosenfels.live"

Rosenfels.liveRosenfels kenne ich schon lange, mindestens seit 1999 (eher schon früher), da sie ja quasi aus der Braunschweiger Gegend kommen. Nur interessierte mich diese Musik damals nicht.
Erst 2000 kam ich (durch das göttliche Album "Trespiano") erneut in den Kontakt dieser teilweise recht minimalistisch anmutenden Band. Diesmal sprang der Funke über, diese herrlichen Pianomelodien, unterlegt mit zarten Streichern und traurig-emotionalem Gesang, spielten sich sofort in mein Herz. Wieviele Stunden trauerte ich mit "My Darling", wenngleich es gar keinen Grund zum Trauern gab?
Wieviele Stunden trauerte ich, wenn es einen Grund zum Trauern gab?
Wie oft hätte ich mir am liebsten in traurigster Grundstimmung "It's a prodigy" auf den Rücken tätowiert?
2001 brachten Rosenfels mit "Handbuch der allgemeinen Chemie" ein eher mittelmäßiges Album raus und wurden damit für mich wieder uninteressant.

Irgendwann, kurz nach meinem Auszug aus Astfeld, begann eine der schwersten Zeiten. Alles schien in Trümmern zu liegen. Meine Eltern wollten sich scheiden lassen (mittlerweile sind sie es), ich wohnte in einer fremden Stadt, weit weg von zuhause. Das Geld war knapp, ich machte eine Ausbildung, auf die ich schon nach einem Monat keinen Bock mehr hatte. Alles schien am Arsch, man sah seine Freundin nur am Wochenende (wenn überhaupt), die Familie schaute auch nicht mal kurz vorbei...
- just zu der Zeit veröffentlichten Rosenfels ihr Album "Rosenfels.live". Eher aus Neugier kaufte ich es mir und - ich war begeistert! Dieses Album hat mir viele schöne Stunden (sowohl alleine als auch zu zweit) geschenkt, mich immer wieder in den Arm genommen und mir gesagt: "Believe me, Beko: Es geht weiter!"
Auch heute noch höre ich dieses Album genauso gerne wie am ersten Tag. Noch immer schlägt mein Herz höher, wenn ich die ersten Klavierakkorde höre und Sven sagt: "Wunderschönen guten Abend. Wir sind Rosenfels."
Es gibt einfach kein besseres Chilleralbum, ganz klar. Dieses Piano, diese Geige, dieses Keyboard, dieser Gesang...all das umschmeichelt die viel zu überstrapazierten Lauscherchen. Das Album fängt auf eine unglaubliche Art und Weise die Liveatrmosphäre von Rosenfels-Konzerten ein, wie es ihnen auf der Live-DVD leider nicht so sehr gelungen ist.

Ein Zuckerstück allererster Klasse, ohne Frage, vom ersten (todtraurigen) "Waiting for the daylight" bis hin zur Hymne aller Romantiker (und als solcher verstehe ich mich selbstredend auch) "True romance" mit der darin untergebrachten Danksagung: "Doch ganz besonders bedanken möchten wir uns bei Euch, denn ihr gebt uns die Kraft, das zu tun, was für uns Leben ist! Vielen, vielen Dank. Wir sind Rosenfels."
Boah, was ich dieses Album liebe.

Danke, Rosenfels.


Dienstag, 7. Februar 2006

Was sie bedeuten, Teil II

Tomte - "Hinter all diesen Fenstern"

DuwvdFDas erste Mal, dass ich etwas von Tomte hörte, war als der Videoclip zu "Schreit den Namen meiner Mutter", der damals recht häufig auf Viva II (ja, das gab es damals noch) lief. Ich hasste diesen Song. Blöder Text, unsympathisch wirkender Sänger fernab jeglicher Sexyness, langweiliger Videoclip.
Jahre später wurde ich von diversen Menschen immer wieder mit dieser Band konfrontiert. Nach wie vor war mir die Band ein Greuel, konnte doch der Sänger fast gar nicht singen.
Irgendwann, aus Neugier, hörte ich mir den Song "Die Bastarde, die Dich jetzt nach Hause bringen" an, weil mir der Text gefiel. Von da an wuchs mein Interesse an diesen komischen Texten, warmen Melodien und kuriosen gitarrenspuren.
2005, alles andere als ein Jahr wie Zuckerschlecken, avancierte das Album "Hinter all diesen Fenstern" (2003) zum Album des Jahres für mich. Kein Album drehte sowohl über dem Laser als auch auf dem Plattenteller (ja, ich besitze sowohl CD als auch Vinyl) soviele Runden. Kein anderes Album vermochte es im letzten Jahr, mich derart zu trösten. In keinem Album fand ich mich im letzten Jahr so oft wieder wie in Hinter all diesen Fenstern...

"Die Bastarde..." ist auch heute noch mein absoluter Tomtelieblingssong, genauso wie "Von Gott verbrüht". Selten in meinem Leben durfte ich wahrere Zeilen hören, selten in meinem Leben fühlte ich mich so aufgehoben, selten haben mir Songs derart Mut gemacht. Ein großartiges Album.

"Und ich weiß, was für ein Wetter über der Stadt lag, in der Nacht, als Du mich in Deine Arme nahmst und wir uns schwören, uns zu behalten..." / "Die Schönheit der Chance, dass wir unser Leben lieben, so spät es auch ist. Das ist nicht die Sonne, die untergeht, sondern die Erde, die sich dreht."

Danke, Tomte.


Samstag, 14. Januar 2006

Was sie bedeuten, Teil I

Kettcar - "Du und wieviel von deinen Freunden"

DuwvdFKettcar, die erste. Selten gab es eine Platte, die bei mir so häufig lief wie Du und wieviel von deinen Freunden. Kettcar kenne ich quasi vom Anfang an. 2001 hörte ich die ersten Töne dieser Band und war sichtlich enttäuscht, als alter But-Alive-Fan. Okay, das macht also Mastermind Wiebusch heute? Ich weiß, Menschen ändern sich. Und manche vergessen alles - tja, und manche eben nicht. Die dicke Frau hat nicht wirklich begeistert, da will ich ehrlich sein.
Doch dann, im Oktober '02, ein Quartal nach meinem Auszug, sollte das allererste Kettcar-Album erscheinen. Und ich, ganz der alte Wiebusch-Fan, fand mich am Tag der Veröffentlichung in sämtlichen Plattenläden der Stadt, auf der Suche nach der Platte. Ich erinnere mich noch daran, dass es sehr schwierig war, denn kein Laden hatte diese Scheibe. Immer nur ein grinsendes "Kettcar? Dann versuchen sie es doch einfach mal in der Spielwarenabteilung" (einer der mittlerweile abgelutschtesten Sätze schlechthin). Ich fand einen Laden, der die Scheibe hatte (Willy's Vinyl Welt im Béi Chéz Heinz) - und Teufel was, wieso reinhören? Einfach kaufen.
Zuhause dann der erste Schock beim Opener "Volle Distanz". Na klasse, genau das hatte ich befürchtet. Weichspülpop. Doch spätestens ab dem dritten Song, "Money left to burn" (auch heute noch mein Lieblings-Kettcar-Song) hatten mich diese fünf Hamburger in der Hand und ich verzieh Marcus und Frank die Auflösung von ...But Alive. Auch Wochen später lief die CD noch auf High Rotation. Und Jahre später, jetzt, ist es immer noch ein Hochgenuss, dieses Meisterwerk in den CD-Schlitz oder auf den Plattenteller (ja, ich besitze es als CD und als Vinyl) zu legen.
Ja, es steht für soviele gute und vor allem schlechte Zeiten. Das Gegenteil von gut ist gut gemeint. Bei wievielen Magic-Spielen mit dem Löner lief es im Hintergrund, dieses Kleinod? Wievielen Menschen habe ich die CD ausgeliehen und für diese Band geworben? Wieviele Menschen habe ich mit den Texten genervt? Wieviele Freudentränen auf Konzerten vor den anderen versteckt, wie oft innerlich jubiliert, wenn Marcus auf 'nem Konzert "Und das geht so..." sagte? Wie oft mit dem Typ vom Balkon gegenüber gelitten und mir vorgestellt, was wäre, wenn er echt wäre? Jede Zeile so unglaublich vertraut, jedes Lied ein Teil meiner Geschichte. Und sah ich es beim ersten Hören noch anders, so sage ich heute: All killers, no fillers.
Danke, Kettcar.


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God damn it.
Der Kerl heißt ja "McClane" und nicht "McLane". :(
Lone - 21. Feb, 17:45
Heiliger Shice!
Lone - 21. Feb, 15:13
öööööhm?
Wie war das gedacht mit einem Beitrag wöchentlich?...
Lone - 25. Dez, 15:58


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