Verlaufen; nicht verloren.
Wow. Was für ein Abend, was für eine Nacht. Man saß bei Steffi, hörte großartige Musik, aß leckere Baguettes, sah halbgute Filme und machte schlechte Witze über Indiespacken. Es war großartig. Als ich mich dann irgendwann gegen kurz vor halb eins entschied, loszugehen, hatte ich es schon befürchtet: Die nächste Straßenbahn verpasse ich bestimmt! Ich hatte noch Steffis Worte in meinen Ohren: "Wenn du die Straßenbahn verpasst, kommst du zurück. Is ja arschkalt draußen!" Es kam, wie es kommen musste: Ich verpasste die Straßenbahn. Aber ich ging nicht zurück, die Gute brauchte ja auch ihren Schlaf. Außerdem muss sie morgen heute arbeiten - ich nicht.
"Hey, was soll's, dann geh ich eben zu Fuß. Okay, ich kenne den Weg nicht, aber ich bin mir sicher, wenn ich mich an der Enercity-Leuchtreklame dort am Horizont orientiere, werde ich den Weg schon finden..."
Also stolperte ich durch Straßen, die ich nicht kannte, in einer Gegend, die ich nicht kannte, innerlich frohlockend und die Umgebung betrachtend.
Als ich dann das Enercity-Reklamenteil erreichte, wurde mir klar, dass ich mich nicht am Clevertor befand. Aber drauf geschissen, auch 'ne nette Gegend, hier. Ich fand schnell ein paar Langhaarige, die ich einfach mal freundlich ansprach: "Moin! Wie komme ich denn von hier aus am schnellsten zum Kröpcke?" - "Zu Fuß?!?" - "Äh, ja, schon, wird ja keine Strecke sein..." - "Naja, dann gehste am besten in diese Richtung!", erwiderte der Langhaarige wild gestikulierend. Da mich seine Mimik auf meine Frage etwas verwunderte, hakte ich nach: "Was ist die nächste S-Bahn-Station?" - "Küchengarten!"
Ich hatte keine Ahnung, wie ich da hingekommen bin, aber es war mir auch scheißegal. Ich ging einfach los, zu Fuß, in dieser Gegend, in der ich mich nicht auskannte, mit guter Musik in den Ohren und einem guten Gefühl. In dieser Stadt habe ich mich schon so oft verlaufen, mich aber nie verloren gefühlt. Gott verdamm's, ich liebe diese Stadt. Nie war es mir klarer als heute Nacht.
Ich ging durch Gassen, die ich nicht kannte, nur um zu schauen, was sich dort befindet. Ich verweilte zwischen Bäumen und dem Schatten von Hochhäusern und ich genoss es. Ich genoss den Atem dieser meinen Stadt. My city is still breathing...
Irgendwann fand ich den Weg nach Hause und sinnierte noch eine Weile über heute, über die letzten Jahre, über Hannover. Diese Stadt sah mich nicht das Licht der Welt erblicken, diese Stadt sah mich nicht aufwachsen. Diese Stadt wachte nicht über mir bei meinem ersten Kuss und auch nicht bei meiner ersten Schlägerei, weder bei meinem ersten Liebeskummer noch bei meinem ersten Streit. Aber mit etwas Glück wird diese Stadt bei meinem Tod über mich wachen.
"Hey, was soll's, dann geh ich eben zu Fuß. Okay, ich kenne den Weg nicht, aber ich bin mir sicher, wenn ich mich an der Enercity-Leuchtreklame dort am Horizont orientiere, werde ich den Weg schon finden..."
Also stolperte ich durch Straßen, die ich nicht kannte, in einer Gegend, die ich nicht kannte, innerlich frohlockend und die Umgebung betrachtend.
Als ich dann das Enercity-Reklamenteil erreichte, wurde mir klar, dass ich mich nicht am Clevertor befand. Aber drauf geschissen, auch 'ne nette Gegend, hier. Ich fand schnell ein paar Langhaarige, die ich einfach mal freundlich ansprach: "Moin! Wie komme ich denn von hier aus am schnellsten zum Kröpcke?" - "Zu Fuß?!?" - "Äh, ja, schon, wird ja keine Strecke sein..." - "Naja, dann gehste am besten in diese Richtung!", erwiderte der Langhaarige wild gestikulierend. Da mich seine Mimik auf meine Frage etwas verwunderte, hakte ich nach: "Was ist die nächste S-Bahn-Station?" - "Küchengarten!"
Ich hatte keine Ahnung, wie ich da hingekommen bin, aber es war mir auch scheißegal. Ich ging einfach los, zu Fuß, in dieser Gegend, in der ich mich nicht auskannte, mit guter Musik in den Ohren und einem guten Gefühl. In dieser Stadt habe ich mich schon so oft verlaufen, mich aber nie verloren gefühlt. Gott verdamm's, ich liebe diese Stadt. Nie war es mir klarer als heute Nacht.
Ich ging durch Gassen, die ich nicht kannte, nur um zu schauen, was sich dort befindet. Ich verweilte zwischen Bäumen und dem Schatten von Hochhäusern und ich genoss es. Ich genoss den Atem dieser meinen Stadt. My city is still breathing...
Irgendwann fand ich den Weg nach Hause und sinnierte noch eine Weile über heute, über die letzten Jahre, über Hannover. Diese Stadt sah mich nicht das Licht der Welt erblicken, diese Stadt sah mich nicht aufwachsen. Diese Stadt wachte nicht über mir bei meinem ersten Kuss und auch nicht bei meiner ersten Schlägerei, weder bei meinem ersten Liebeskummer noch bei meinem ersten Streit. Aber mit etwas Glück wird diese Stadt bei meinem Tod über mich wachen.
Beko - 3. Feb, 02:20 - in Rubrik: Life in general
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