Vier erste große Lieben.
I'm wide awake (and I can see the perfect sky is torn).
Ich erinnere mich noch daran, wie es war, als ich sie das erste Mal sah. Sie hieß Natalie, stand da und sagte mir, dass sie innerlich zerissen sei, ebenso wie der einst so schöne Himmel. Sie tat mir Leid, in ihrer Verzweiflung und ihrem Kummer. Ich wollte sie nur in den Arm nehmen, als sie mich aus ihren großen Rehaugen anschaute. Sie war der beste Beweis dafür, dass die schönsten Frauen immer die größten Flachpfeifen bekommen - und dann doch nur verletzt werden.
Sie schien mir wie eine Göttin, mit ihren glatten braunen Haaren. Mit offenem Mund starrte ich sie an, als sie vor mir zu tanzen begann, in all ihrer Traurigkeit. Als wollte sie all den Kummer wegtanzen. Wie gerne hätte ich mit ihr getanzt, doch so blieb mir nichts anderes übrig, als ihr dabei zuzuschauen, wie sie sich in ihrer blauen Trainingsjacke um sich selbst drehte.
Gestern Abend sah ich sie - eher unverhofft - wieder. Noch immer trauerte sie dem hinterher, was kaputt war. Noch immer tanzte sie. Und noch immer schlug mein Herz schneller.
I need some love like I never needed love before. (Are you as good as I remember, Baby?)
Ich kannte sie schon etwas länger, sie und ihre vier Freundinnen, die niemals müde wurden, ihre Freundschaft und die Kraft ihres Geschlechtes zu betonen. Doch zwischen all diesen Grinsefressen schien Victoria etwas besonderes zu sein. Sie lächelte nur selten, schien unglaublich unnahbar. Weit entfernt von allem, unantastbar, mysteriös. Kühl und faszinierend. Sie hatte eine schöne Stimme, schöne Haare und noch schönere Augen. Ich fragte mich immer wieder, was sie zwischen ihren immergrinsenden Freundinnen zu suchen hatte; sie erschien mir als etwas so viel besseres. Immer schick gekleidet und - erwähnte ich eigentlich den herrlich unnahbaren Gesichtsausdruck? - irgendwie eine Klasse für sich. Und zwei Ligen höher als die höchste, in der ich mich je befinden werde.
Dennoch verbrachte ich Nächte mit ihr und ich bin mir ziemlich sicher: Sie war die erste Frau, mit der ich schlief. Gedankenfickgeschlechtsakt.
Doch jeder trifft im Leben mal falsche Entscheidungen: Sie heiratete einen semi-erfolgreichen Sportler, um von da an ein Schattendasein zu führen, welches sich nur noch um Schlagzeilen und Geld und Magersucht drehte. Schade drum. Ich glaube, ich hatte sie wirklich geliebt.
Warum müssen Rosen welken, wo ist uns're Ewigkeit?
Früher war alles bunter: Die Zeitungen, unsere Kleidungen, die Musik, die Welt um und in uns. Und in mir war sie: Jasmin, nur wenig älter als ich selbst, immer am Lachen. Sie war im Grunde überall und immer da, eine Konstante im Leben des jungen Aggropop-Punkrockers Beko. Doch wirklich interessant wurde sie für mich erst, als sie erwachsener und reifer wurde (doch wurde sie das wirklich jemals?). Als sie die grellen Tops gegen weiche, fluffige Pullover eintauschte; als sie ihr Lächeln durch eine Träne im Augenwinkel und das Tanzbein durch ein schweres Herz ersetzte. Wie gerne hätte ich vor ihr gestanden, mit einer Rose in der Hand, als sie dort alleine im Herbstlaub auf der Bank saß und dem Ende ihrer Beziehung hinterhertrauerte? Wie gerne hätte ich ihr die Tränen von den Wangen geküsst und ihr die Schönheit des fallenden Herbstlaubes gezeigt?
Irgendwann - es muss in der Endphase meine Adoleszenz gewesen sein - trennten sich dann unsere Wege, bis ich sie Anfang des Jahres wiedertraf. Ja, sie ist wirklich erwachsen geworden, doch sie schien mir immer noch so charmant wie in den Zeiten ihres herbslichen Tränenvergießens. Das Sommerkleid steht ihr wirklich gut.
I´m just a girl, standing in front of a boy asking him to love her...
Ach ja, Julia und ich. Eine langanhaltende Liebesgeschichte. Als sei der Name nicht schon von vornerein dank Shakespeare als liebestechnisch schicksalhaft bezeichnet, ist sie eine der Frauen, mit deren Anblick ich eine große Zeit meines Lebens verbrachte. Ich lernte sie damals als charmante Prostituierte kennen (ja, sowas gibt's), die eigentlich auch nur irgendwie in die Szene "hineingeschlittert" ist. Ihr Lächeln - in der Lage, Eisberge zum Schmelzen zu bringen - faszinierte mich vom ersten Augenblick an. Später traf ich sie noch einmal, als sie versuchte, einer krebskranken Frau den Mann auszuspannen. Eine grausige Tat, sicher, doch diesem charmanten Lächeln konnte man es nicht übelnehmen. Jahre später (ich verlor sie nie ganz aus den Augen) traf ich sie als Star wieder, der sich in einen Tollpatsch verliebte. Auch wenn ich sie nicht kriegen konnte, so tat es gut, zu wissen, dass wenigstens einer aus meiner Liga an ihrer Seite geht (wenngleich es ihm ob ihrer Launenhaftigkeit kein leichtes Spiel zu sein schien).
Ich erinnere mich noch daran, wie es war, als ich sie das erste Mal sah. Sie hieß Natalie, stand da und sagte mir, dass sie innerlich zerissen sei, ebenso wie der einst so schöne Himmel. Sie tat mir Leid, in ihrer Verzweiflung und ihrem Kummer. Ich wollte sie nur in den Arm nehmen, als sie mich aus ihren großen Rehaugen anschaute. Sie war der beste Beweis dafür, dass die schönsten Frauen immer die größten Flachpfeifen bekommen - und dann doch nur verletzt werden.
Sie schien mir wie eine Göttin, mit ihren glatten braunen Haaren. Mit offenem Mund starrte ich sie an, als sie vor mir zu tanzen begann, in all ihrer Traurigkeit. Als wollte sie all den Kummer wegtanzen. Wie gerne hätte ich mit ihr getanzt, doch so blieb mir nichts anderes übrig, als ihr dabei zuzuschauen, wie sie sich in ihrer blauen Trainingsjacke um sich selbst drehte.
Gestern Abend sah ich sie - eher unverhofft - wieder. Noch immer trauerte sie dem hinterher, was kaputt war. Noch immer tanzte sie. Und noch immer schlug mein Herz schneller.
I need some love like I never needed love before. (Are you as good as I remember, Baby?)
Ich kannte sie schon etwas länger, sie und ihre vier Freundinnen, die niemals müde wurden, ihre Freundschaft und die Kraft ihres Geschlechtes zu betonen. Doch zwischen all diesen Grinsefressen schien Victoria etwas besonderes zu sein. Sie lächelte nur selten, schien unglaublich unnahbar. Weit entfernt von allem, unantastbar, mysteriös. Kühl und faszinierend. Sie hatte eine schöne Stimme, schöne Haare und noch schönere Augen. Ich fragte mich immer wieder, was sie zwischen ihren immergrinsenden Freundinnen zu suchen hatte; sie erschien mir als etwas so viel besseres. Immer schick gekleidet und - erwähnte ich eigentlich den herrlich unnahbaren Gesichtsausdruck? - irgendwie eine Klasse für sich. Und zwei Ligen höher als die höchste, in der ich mich je befinden werde.
Dennoch verbrachte ich Nächte mit ihr und ich bin mir ziemlich sicher: Sie war die erste Frau, mit der ich schlief. Gedanken
Doch jeder trifft im Leben mal falsche Entscheidungen: Sie heiratete einen semi-erfolgreichen Sportler, um von da an ein Schattendasein zu führen, welches sich nur noch um Schlagzeilen und Geld und Magersucht drehte. Schade drum. Ich glaube, ich hatte sie wirklich geliebt.
Warum müssen Rosen welken, wo ist uns're Ewigkeit?
Früher war alles bunter: Die Zeitungen, unsere Kleidungen, die Musik, die Welt um und in uns. Und in mir war sie: Jasmin, nur wenig älter als ich selbst, immer am Lachen. Sie war im Grunde überall und immer da, eine Konstante im Leben des jungen Aggropop-Punkrockers Beko. Doch wirklich interessant wurde sie für mich erst, als sie erwachsener und reifer wurde (doch wurde sie das wirklich jemals?). Als sie die grellen Tops gegen weiche, fluffige Pullover eintauschte; als sie ihr Lächeln durch eine Träne im Augenwinkel und das Tanzbein durch ein schweres Herz ersetzte. Wie gerne hätte ich vor ihr gestanden, mit einer Rose in der Hand, als sie dort alleine im Herbstlaub auf der Bank saß und dem Ende ihrer Beziehung hinterhertrauerte? Wie gerne hätte ich ihr die Tränen von den Wangen geküsst und ihr die Schönheit des fallenden Herbstlaubes gezeigt?
Irgendwann - es muss in der Endphase meine Adoleszenz gewesen sein - trennten sich dann unsere Wege, bis ich sie Anfang des Jahres wiedertraf. Ja, sie ist wirklich erwachsen geworden, doch sie schien mir immer noch so charmant wie in den Zeiten ihres herbslichen Tränenvergießens. Das Sommerkleid steht ihr wirklich gut.
I´m just a girl, standing in front of a boy asking him to love her...
Ach ja, Julia und ich. Eine langanhaltende Liebesgeschichte. Als sei der Name nicht schon von vornerein dank Shakespeare als liebestechnisch schicksalhaft bezeichnet, ist sie eine der Frauen, mit deren Anblick ich eine große Zeit meines Lebens verbrachte. Ich lernte sie damals als charmante Prostituierte kennen (ja, sowas gibt's), die eigentlich auch nur irgendwie in die Szene "hineingeschlittert" ist. Ihr Lächeln - in der Lage, Eisberge zum Schmelzen zu bringen - faszinierte mich vom ersten Augenblick an. Später traf ich sie noch einmal, als sie versuchte, einer krebskranken Frau den Mann auszuspannen. Eine grausige Tat, sicher, doch diesem charmanten Lächeln konnte man es nicht übelnehmen. Jahre später (ich verlor sie nie ganz aus den Augen) traf ich sie als Star wieder, der sich in einen Tollpatsch verliebte. Auch wenn ich sie nicht kriegen konnte, so tat es gut, zu wissen, dass wenigstens einer aus meiner Liga an ihrer Seite geht (wenngleich es ihm ob ihrer Launenhaftigkeit kein leichtes Spiel zu sein schien).
Beko - 19. Sep, 16:25 - in Rubrik:
7 Meinungen! - Bild Dir Deine Meinung! - 195x gelesen
Lone - 20. Sep, 19:17
Das war doch easy. ;)
Nur bei Natalie bin ich mir nicht sicher, mhh..
Imbruglia?
Nur bei Natalie bin ich mir nicht sicher, mhh..
Imbruglia?
ankris (Gast) - 21. Sep, 17:49
jasim wagner! blümchen! ;)
chrizzle (Gast) - 22. Sep, 10:58
uaha ich wusste fast alle sofort abgesehen von julia roberts.
sehr geil geschrieben wie immer!!!
sehr geil geschrieben wie immer!!!
aber mal wieder sehr nett geschrieben.
die beste der 4!