Neues aus dem Supermarkt.
Ich habe mir vorhin eine Dose Punk gekauft. Nicht ganz günstig, in der Tat, dennoch fein verziert mit allerlei Nieten und Totenköpfen und A's in Kreisen. Frisch entstaubt, so stand sie da, mit all ihren Gütesiegeln: "Testsieger in der »Bravo«", "Stiftung Pogotest", "Von führenden Plattenbossen empfohlen", "Besonders mild im Geschmack", "Nur echt ohne Zähne", "Bekannt aus Radio und TV", "Neu! Jetzt mit noch mehr gespielter Depression". Sie lag gut in der Hand und war bequem in der Handhabung, ließ sich einfach öffnen.
Schon beim Öffnen kamen mir handzahme Sing-a-longs entgegen, die mich gleich mitwippen ließen. Beim zehnten Aufkochen entfaltete auch die versprochene gespielte Pre-Midlife-Crisis ihre volle Wirkung und trieb mir die Tränen in die Augen.
Der Geschmack schien mir etwas fad, wenngleich doch so seltsam vertraut. Wie etwas, was man schon tausendmal gegessen hat. Oder wie etwas, was andere schon tausendmal gegessen haben.
Als ich dann die Dose in den Müll der Geschichte werfen wollte (man trennt schließlich brav seinen Müll), entdeckte ich noch etwas: Unten, am Boden der Dose, hing noch etwas Wut drin. Ich habe verzweifelt versucht, sie mit einem Messer herauszuholen, jedoch blieb ich erfolglos. Resigniert warf ich die Dose weg. Als ich wieder hineinging, hörte ich ein Geräusch aus dem Gebüsch gegenüber. In der Wohnung angekommen, sah ich durch das Fenster Schockierendes: Ein Untergebener führender Plattenbosse schlich sich an den Mülleimer der Geschichte, stahl die leere Dose und verschwand laut lachend um die Ecke. Um sie neu zu befüllen. So etwas nennt sich wohl kulturelles Recycling.
Tut keinem weh. Will halt nur spielen. Tut keinem weh. Aber auch keinem leid.
Schon beim Öffnen kamen mir handzahme Sing-a-longs entgegen, die mich gleich mitwippen ließen. Beim zehnten Aufkochen entfaltete auch die versprochene gespielte Pre-Midlife-Crisis ihre volle Wirkung und trieb mir die Tränen in die Augen.
Der Geschmack schien mir etwas fad, wenngleich doch so seltsam vertraut. Wie etwas, was man schon tausendmal gegessen hat. Oder wie etwas, was andere schon tausendmal gegessen haben.
Als ich dann die Dose in den Müll der Geschichte werfen wollte (man trennt schließlich brav seinen Müll), entdeckte ich noch etwas: Unten, am Boden der Dose, hing noch etwas Wut drin. Ich habe verzweifelt versucht, sie mit einem Messer herauszuholen, jedoch blieb ich erfolglos. Resigniert warf ich die Dose weg. Als ich wieder hineinging, hörte ich ein Geräusch aus dem Gebüsch gegenüber. In der Wohnung angekommen, sah ich durch das Fenster Schockierendes: Ein Untergebener führender Plattenbosse schlich sich an den Mülleimer der Geschichte, stahl die leere Dose und verschwand laut lachend um die Ecke. Um sie neu zu befüllen. So etwas nennt sich wohl kulturelles Recycling.
Tut keinem weh. Will halt nur spielen. Tut keinem weh. Aber auch keinem leid.
Beko - 26. Jun, 20:17 - in Rubrik: Gedankensudelei
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