Stell Dir nur mal vor, er wäre echt.
"Wollt ich leben und sterben wie ein Toastbrot im Regen?
Wie ein betrunkener Hund im Zorn ohne Grund?
Die Erinnerungssplitter liegen herum.
Ich tret rein."
(Kettcar, "Landungsbrücken raus")
Die Biographie eines Menschen ist einer der wichtigsten Dreh- und Angelpunkte der Entwicklung. Glaubt man Psychoanalyse und Verhaltenstherapie, so kann man behaupten: Das, was war bestimmt das, was ist und wird.
Menschen, die mich kennen, wissen, dass ich Bahnfahren liebe. Eingepfercht zwischen lauter Menschen, die man nicht kennt (Menschen, die man nicht kennenlernen will und auch nicht kennenlernen muss, wenn man eben nicht will) kann man das Leben in vollen Zügen genießen (man verzeihe mir dieses laue Wortspiel).
Nachdem mein Standardzug den Bahnhof Salzgitter-Ringelheim passiert hat, ist mein Gesicht von der Scheibe nicht mehr wegzubekommen, ähnlich einem Kind, das zum ersten Mal am Meer vorbeifährt oder das erste Mal die Berge sieht. Gerade in diesen Sommermonaten wird das Fenster geöffnet und die Nase in die Luft gehoben. Ich teile bekanntlicherweise die Ansicht Biancas, dass die Heimat (unsere Heimat!) einen besonderen Duft hat. Ich könnte jetzt den Kenner raushängen lassen und mit Duftnoten um mich werfen, "würzig und frisch" oder so. Ich könnte aber auch etwas pathetischer reden, "es riecht nach Freiheit und nach Abenteuer", aber - Gott! - was für'n Schmarrn. Es riecht einfach nur eigen. Vertraut. Der Blick huscht an den Wiesen und Feldern, am Cineplex und Marktkauf vorbei, in der Hoffnung, Gleichnisse und Veränderungen zu erhaschen. Rechts dann die Straßen, die in mein Heimatdorf und wieder hinaus führen, links der alte Friedhof. Der Zug rollt ein, hallo Heimat. Ein altes Schild lässt Dich wissen, dass Du in Goslar bist.
Kummulativ gesehen muss ich Jahre meines Lebens an diesem Bahnhof/ZOB verbracht haben (wer kann das mal kurz überschlagen? Butzzze?), und es werden noch weitere folgen.
Ich mag diese Stadt, die alten Häuser, diesen Mittelalterflair. Ich mag Menschen, die ich nicht kenne und nicht kennenlernen muss und werde. Ich mag Menschen, die mich kennen und erkennen, die ich aber nicht zuordnen kann ("Ach, da schau her! Der Stephan ist ja auch wieder im Lande. Groß bist Du geworden. Und, in Hannover alles in Ordnung? Das ist schön. So, ich muss wieder weiter. Grüß Deine Eltern schön von mir." - "*???*").
Wie ein betrunkener Hund im Zorn ohne Grund?
Die Erinnerungssplitter liegen herum.
Ich tret rein."
(Kettcar, "Landungsbrücken raus")
Die Biographie eines Menschen ist einer der wichtigsten Dreh- und Angelpunkte der Entwicklung. Glaubt man Psychoanalyse und Verhaltenstherapie, so kann man behaupten: Das, was war bestimmt das, was ist und wird.
Menschen, die mich kennen, wissen, dass ich Bahnfahren liebe. Eingepfercht zwischen lauter Menschen, die man nicht kennt (Menschen, die man nicht kennenlernen will und auch nicht kennenlernen muss, wenn man eben nicht will) kann man das Leben in vollen Zügen genießen (man verzeihe mir dieses laue Wortspiel).
Nachdem mein Standardzug den Bahnhof Salzgitter-Ringelheim passiert hat, ist mein Gesicht von der Scheibe nicht mehr wegzubekommen, ähnlich einem Kind, das zum ersten Mal am Meer vorbeifährt oder das erste Mal die Berge sieht. Gerade in diesen Sommermonaten wird das Fenster geöffnet und die Nase in die Luft gehoben. Ich teile bekanntlicherweise die Ansicht Biancas, dass die Heimat (unsere Heimat!) einen besonderen Duft hat. Ich könnte jetzt den Kenner raushängen lassen und mit Duftnoten um mich werfen, "würzig und frisch" oder so. Ich könnte aber auch etwas pathetischer reden, "es riecht nach Freiheit und nach Abenteuer", aber - Gott! - was für'n Schmarrn. Es riecht einfach nur eigen. Vertraut. Der Blick huscht an den Wiesen und Feldern, am Cineplex und Marktkauf vorbei, in der Hoffnung, Gleichnisse und Veränderungen zu erhaschen. Rechts dann die Straßen, die in mein Heimatdorf und wieder hinaus führen, links der alte Friedhof. Der Zug rollt ein, hallo Heimat. Ein altes Schild lässt Dich wissen, dass Du in Goslar bist.
Kummulativ gesehen muss ich Jahre meines Lebens an diesem Bahnhof/ZOB verbracht haben (wer kann das mal kurz überschlagen? Butzzze?), und es werden noch weitere folgen.
Ich mag diese Stadt, die alten Häuser, diesen Mittelalterflair. Ich mag Menschen, die ich nicht kenne und nicht kennenlernen muss und werde. Ich mag Menschen, die mich kennen und erkennen, die ich aber nicht zuordnen kann ("Ach, da schau her! Der Stephan ist ja auch wieder im Lande. Groß bist Du geworden. Und, in Hannover alles in Ordnung? Das ist schön. So, ich muss wieder weiter. Grüß Deine Eltern schön von mir." - "*???*").
Keine Meinungen! - Bild Dir Deine Meinung! - 380x gelesen