Gedankensudelei

Donnerstag, 2. März 2006

Vier Stunden Ewigkeit.

Es war gut. Es war viel besser und doch schlimmer als erwartet. Pizza mit Pilzen, Tomaten, Paprika. "Ich nehm eine mit Paprika und..." - "...und Mais." - "Ja." - "Manche Dinge ändern sich nicht so schnell..."
Es war kein Spiel mit offenen Karten. Aber es hatte auch keiner ein Heimspiel. Auf unbekanntem Areal gespielt, aber nicht gegeneinander. Zwei Vereine stehen sich gegenüber, Platzwahl, ich hier, du da. Anpfiff, beide spielen auf das selbe Ziel zu. Scheiß auf die Leichen, die rumliegen. Scheiß auf die Opfer, die jetzt gemacht werden. Menschen, die im Weg stehen, müssen eleminiert werden. Keiner nimmt es übel, die Fans trauern keinem Leichnam nach. Doch Freundschaftsspiele brachten noch nie eine Manschaft weiter.
Fanfreundschaft ja, aber halt eine andere Liga. Solange bis einer aufsteigt. Oder der andere absteigt. Man hat das beste gemacht aus diesem unbekannten, verregneten Platz. Der Schiri ist schon lange in Rente, doch wir kennen die Regeln auch ohne ihn. Und wissen, das Bolzen ohne Regeln immer noch am Schönsten ist. Solange man fair bleibt.

Ich werde vor dem Spielfeld warten. Ich warte auf den Regen, auf einen zertrampelten Rasen. Ich warte auf die Ansage "...fällt wegen Unbespielbarkeit aus." Irgendwann trennt sich Werder Bremen von Andreas Reinke. Weil es bessere Keeper gibt. Auch Olli Kahn versagt bei Regen, bei Unbespielbarkeit. Es gibt bessere. Ich werde vor dem Spielfeld warten.


Mittwoch, 22. Februar 2006

Alkohol zum Kotzen?!?

Am Alkohol sind schon ganze Existenzen gescheitert, ohne Frage. Wer so wie ich in einer psychiatrischen Einrichtung arbeitet, wird da ein Lied von singen können.
Grundsätzlich sage ich mit einem Schulterzucken "Selbst schuld", wenn sich jemand halb ins Koma säuft. Um mein hämisches Grinsen wird derjenige trotzdem nicht herumkommen.
Nachdem der Löner ja gestern Abend nicht nach Hause kam und man sich stille Sorgen machte (spätestens am nächsten Morgen, als er immer noch nicht da war) durfte ich heute in seinem Blog lesen, dass er bis zum Kotzen gesoffen hat und nicht mehr in der Lage war, nach Hause zu kommen. Welch Genugtuung.

Also, Mitleidsbekundungen oder hämisches Gelächter bitte hierhin!
Man kann sagen, Lone teilte gestern die Ansicht dieses Kindes...:


Samstag, 4. Februar 2006

"Nichts hält mehr warm an diesen verhangenen Tagen!"

Brachten die göttlichen Fliehende Stürme es nicht folgerichtig auf den Punkt? Nichts hält mehr warm an diesen verhangenen Tagen...
An Tagen wie diesen verschmilzt die Außenwelt mit der Innenwelt. Draußen ist es kalt, drinnen ist es kalt. Draußen ist es dunkel, drinnen sowieso. And I am falling...

Irgendwie sind die letzten Tage (bis auf jenen glorreichen Abend, siehe unten) eher für'n Arsch gewesen. Ich mache es wie Thees Uhlmann, schlafe nur noch vier Stunden pro Tag. Ansonsten verbringe ich den Rest in meinem Zimmer, gehe nur raus, wenn sich dieser Riesenarsch namens Sonne gen andere Edhalbkugel verpisst. Oder eben wenn die Fanta alle ist.
Und ob man schwitzt, und ob man friert,
und ob man den Verstand verliert,
ob man allein im Dreck krepiert:
Die Sonne scheint, als wäre nichts passiert!


Die Frage ist (und bleibt): Wozu ziehen wir das ganze durch? Wozu atmen, arbeiten, tanzen, trinken, reden, kriechen, denken, schlafen, stolpern, rauchen? Es geht nur um Liebe. Nichts anderes hat Relevanz.

Wo warst Du, als Julia Roberts vor Hugh Grant stand und zu ihm sagte: "I´m just a girl, standing in front of a boy asking him to love her..."?


Mittwoch, 1. Februar 2006

Wenn der Stafellauf mit dem Kettenbrief schläft...

Von Anula habe ich ein Stöckchen (*???*) bekommen, es scheint der kleine Bruder des Kettenbriefes zu sein. Was soll's, es ist spät, ich habe nichts besseres zu tun, also los!

4 Jobs, die du in deinem Leben hattest
  • Packer und Arsch für alles in 'ner Kartonagenfabrik
  • Praktikum und immer noch nebenbei im Kindergarten
  • Praktikum und Zivildienst im Krankenhaus
  • Heilerziehungspfleger

4 Filme, die du immer wieder anschauen kannst
  • Fight Club
  • Wie Feuer und Flamme
  • Matrix
  • Das letzte Einhorn
  • Notting Hill (ja, sind fünf, aber merkt eh keiner )

4 Orte in denen du gewohnt hast
  • Goslar
  • Astfeld
  • Hannover
  • Mein Zimmer

4 TV-Serien die du gerne anschaust
  • Charmed
  • Desperate Housewifes
  • Wenn es zufällig läuft: MacGyver
  • King of Queens

4 Plätze in denen du im Urlaub warst
  • Teneriffa
  • Sylt
  • Zürich
  • Irgendwo in Dänemark

4 Webseiten, die du täglich besuchst
4 Deiner Lieblingsessen
  • Veggie Patty bei Subway
  • Vegetarische Dönertasche
  • Nudelauflauf
  • Gefüllte Paprikaschoten

4 Plätze wo du gerne im Augenblick sein möchtest
  • In Zürich
  • In Wien
  • In Elsfleth
  • In meinem Bett

4 Blogger, denen du das Stöckchen weitergibst
Ich weiß nicht, die hau'n mich alle dafür und machen das eh nicht...


Mittwoch, 18. Januar 2006

Turning sadness into anger.

Ich erinnere mich noch an meine alte, zerfetzte Punkerjacke, die den Umzug vor drei Jahren nicht überlebte. Auf der Seite des linken Schulterblattes stand ein Satz: Turning sadness into anger. Ich weiß bei Gott nicht mehr, woher ich diesen Satz habe, doch es spuken noch Fetzen der Animal Liberation durch meinen Kopf. Im Grunde amüsant, denn Animal Liberation interessierte mich damals nicht wirklich. Aber irgendwie fand ich den Satz wohl toll.
Wie ich darauf komme? Als ich mir eben ein Brot für zwischendurch machen wollte und so in der dunklen Küche stand (ja, ich bin ein großer Verachter des Lichtanmachens) realisierte ich, wie sehr sich mein Musikgeschmack in den letzten 12 Monaten geändert hat. Wie sehr ich diese Heulmucke mag. Dass es vielzuwenig Wut gibt.
Ich trauere zuviel, ich leide zuviel vor mich hin. Ich schreie zu wenig, ich empfinde zuwenig Wut. Im Grunde hat sich innerlich, von Attitüde und Einstellung her, rein gar nichts geändert. Ich sehe mich immer noch als Anarchist, ich verachte immer noch alle Staaten und Staatsoberhäupter, ich hasse Deutschland wie eh und je.
Und wie ich so brotbutternd in der Küche stand, die Katze um meine Beine scharwenzelte, traf mich der Fakt dieser Veränderung wie ein Blitz. Sowas gibt's.
Früher hörte ich Kapitulation B.o.N.n., sang voller Überzeugung Sätze wie "Heute scheißen wir auf Deutschland und morgen auf die ganze dumme Welt!" (Fehlstart) - und ich wusste, wer der Feind ist und war.
Heute höre ich Olli Schulz, singe voller Überzeugung Sätze wie "Sag ihr, dass ich sie liebe, für die Zeit, die mir bleibt!" (Tomte) - und ich weiß immer noch, wer der Feind ist und war. Denn er hat sich nicht geändert. Er hat es nicht mal für nötig gehalten, sich zu verstecken.

Was will ich damit sagen? Was ist das Fazit, wo bleibt die Moral? Gibt es eine? Ich glaube nicht. Ist mir halt einfach so aufgefallen. Und, wie ich da nun so Oregano-aufs-Brot-streuend stand, dachte ich bei mir: Mehr Wut, Baby. Etwas mehr Zorn, bitte. Ich schleuderte mein Brot gegen die Wand, schrie die Katze an, öffnete das Fenster und beleidigte den Mond. Zufrieden ging ich zurück in mein Zimmer und dachte: "Ein guter Anfang!"
Und ab und an etwas Slime hören, ein kleines Stückchen Untergangskommando darf's sein. Etwas südamerikanische Wut in akustischer Form dank Sepultura. Hier und dort ein Funken mehr Thursday und Days in grief...


Das Herz darf nicht zerlaufen vor Trauer. Das Herz muss sich ballen vor Wut. Oder wie Ulrike Meinhof sagte: Lieber wütend als traurig.


Donnerstag, 5. Januar 2006

"Der Tag der Armut wird nicht gefeiert..."

"...Zuviele Menschen
in deren Mitte ich volltrunken versage."


Ok, here we go again. Neues Jahr, aus der '05 wird ein '06. Neues Lebensjahr. Aus der 23 wird eine 24. Get ready for the same ol' struggle. Dieses Jahr werde ich nicht nach Hamburg oder Berlin flüchten, dieses Jahr werde ich mich der Meute, die es nicht gibt, stellen. Keine Flucht vor dem imaginären geliebten Feind.
Als ich erwähnte, dass ich mit dem Gedanken spiele, nach Hamburg zu fahren, klassisch ohne Handy, erntete ich Wuttiraden. Wann lernen die Menschen endlich, dass mein Geburtstag nicht für sie da ist?
Lohnt es sich, für diese paar wenigen Menschen zu bleiben? Doch warum flüchten, wenn es nur so wenige Menschen sind, die an meinen Geburtstag denken? Flucht, weil so wenige daran denken? Weil so viele sagen: "Oh, hattest du nicht am 06. Geburtstag?" Den Spaß und die Freude am Geburtstag negieren, um nicht verletzt zu werden, wenn all die Menschen nicht an einen denken, an die man denkt? Wahrscheinlich ist es so.

Was zeichnet den Geburtstag aus? Es ist der Tag der Enttäuschung. Früher war es der Tag, auf den man wartete, mit glänzenden Augen. Kindergeburtstage mit all ihrem Charme. Yeah. Heute? Fuck it. Würd' ich Alkohol trinken, ich würde mich heute besaufen. Aber dafür fang ich mit dem Alkoholtrinken nicht wieder an. Das bin ich mir nicht wert.
Wer wird heute anrufen, wer wird heute vorbeikommen? Meine Mutter, mein Vater? Sicher nicht. Wird mein Bruder sich melden? Wohl kaum.


"Father, can you hear me? I curse the day that I was born!"

"Eine Zeile in meinen Kopf ist beendet.
Nun denke ich einen neuen Satz
und kann mich nur vage
an den vorigen erinnern.
Der Tag der Armut wird nicht gefeiert!"


Mittwoch, 4. Januar 2006

"Wo ist die RAF, wenn man sie braucht?"

Heute, gegen späten Nachmittag, fuhr eine Straßenbahn an mir vorbei. Drin saßen: Ein Haufen dieser verdammten, vermaledeiten Faschos. Zur besten Zeit, zu der sich die meisten in der Schule, Uni oder auf der Arbeit befinden. Nur die Nazifressen nicht, wie auch? Die Ausländer nehmen ihnen ja die Arbeit weg. Sicher. Und da saß das Pack, zu sechst oder siebt, inmitten der restlichen deutschen Doofheit, die sich an den Glatzen nicht störten.
Genau in diesem Moment musste ich dran denken, wie diesen letzten Sommer die durchgestrichenen und zerschlagenen Hakenkreuze gerichtlich verboten wurden. Manchmal frag ich mich, ob ich der einzige bin, der sich an diesen Tendenzen stört?
Ob ich der einzige bin, den die Wut packt, wenn er diese rasierten, dummen Wichser sieht.

"Maika macht das Würstchen,
und Dummheit den Faschist.
Wir brauchen eine Lösung,
die für euch endgültig ist.

Ich will schwarze Wagen,
die langsam durch die Städte fahren.
Gezielte Todesschüsse,
eine Seuche, kein Erbarmen.

Ich glaube jetzt, dass das die Lösung ist.
Ich glaube jetzt, dass ein Stahlgeschoss jede Dummheit bricht."


Oder, um es mit einem meiner Texte zu sagen:
"Und ich wünsch' mir einen Heckenschützen
in irgendeiner Hecke sitzen."


Montag, 2. Januar 2006

How can you live with yourself?

How can you live with yourself?
How come you've got your health?
Why don't you mind your own self?
I hope you'll burn in hell!
I hope you'll burn in hell!
I hope you'll burn in hell!

You speak of things that I do
on which you don't have a clue.
Wish I could tell it to you
how much I dislike you,
how much I hate what you do,
how much I really hate you!

How can you live with yourself?
How come you've got your health?
Why don't you mind your own self?
I hope you'll burn in hell!
I hope you'll burn in hell!
I hope you'll burn in hell!

- Kristofer Åström, "How can you live with yourself?"


Wie schaffen es einige Menschen, Arschloch für's Leben zu sein? Wie können diese Menschen noch morgens ruhigen Gewissens in den Spiegel schauen? Wie können sie mit sich selbst leben? Wie ich einige bestimmte Exemplare dieser meiner Spezies doch hasse, für das, was sie taten, tun und tun werden. I hope they'll burn in hell!


Samstag, 31. Dezember 2005

Auf ein neues...

Da gehen sie hin, die Stunden. Es sind jetzt noch etwas mehr als fünf Stunden, dann ist auch dieses Jahr geschafft. Resümee? Nicht mit mir - dieses Jahr ist nicht mal die Kalenderblätter wert, auf dem es festgehalten wurde.

Na gut. Also, was war? Das Jahr begann mit der Trennung von Steffi, mit der ich rund sechs Jahre meines Lebens, eine gemeinsame Wohnung und zwei Katzen teilte. Es führte dazu, dass ich zwar noch die Katzen, aber weder Kühlschrank noch Herd und Bett hatte. Auch tonträgermäßig war das Jahr anfangs eher mau, einzig die Oma Hans war ein Lichtbick. Die Fehde mit meinem Bruder (die seit Frühjahr '04 andauert) hat sich fortgesetzt und vertieft. Menschen, die mir was bedeuteten, zogen weg. Andere Menschen, die ich zumindest mochte, belogen und betrogen und verarschten mich, so dass ich den Kontakt zu ihnen abbrach. Selbiges mit meiner Exfreundin, die zwar nur 300 Meter von mir entfernt wohnt, jetzt, aber jeden Kontakt zu mir vermeidet. Wenn alle es verstehen...
Die Kohle war so knapp wie niemals zuvor, einige Male in diesem Jahr sagte mir der Automat: "Sorry, Alter, ist nix mit abheben!" Ich bin in das vierte und letzte Ausbildungsjahr gekommen und habe von Tag zu Tag weniger Lust auf diese beschissene Schule.
Größter Lichtblick 2006: Anna. Das Beste, was mir dieses Jahr passierte (und letztes Jahr schon begann).
Und sonst so? Es gab einige gute Platten (siehe links), es gab einige gute Konzerte und - Teufel! - es gab auch einige gute Momente in diesem Jahr, die ich nicht missen möchte (an den meisten waren Löner, dieser Wahnsinnskerl, oder Anna beteiligt). Aber im gesamten habe ich mehr gefroren als geschwitzt, mehr geweint als gelacht. Die letzten Wochen habe ich nur noch gehofft, dass dieses gottverdammte Jahr endlich zuende gehen möge...

Was soll werden?
Das ist und bleibt die große Frage. Was kommt jetzt? Was wird sich ändern? Ist diese Änderung die Erwähnung wert?
Machen wir uns nichts vor: Ich gehe straight auf die 24 zu (und sogar ziemlich straight). Ich werde dieses Jahr nicht vor meinem Geburtstag flüchten und nach Berlin oder Hamburg fahren, so egal ist es mir diesmal. Diese Zeiten sind vorbei, und ich werde mich sicherlich - Teufel noch eins! - über Geburtstags-SMSe freuen. Doch davon mal ab: Was wird 2006 anders als 2005?
Die Zeiten, in denen noch groß etwas passierte, sind vorbei. Wenn ich Filme sehe, die ich vor Jahren schon mal sah, denke ich mir (viel zu) oft: "Wie geil war das denn, bitteschön?" Im Ernst: Was hat ein Mittzwanziger noch großartig vor sich? Eckdaten: Heiraten, Kinder kriegen, Enkel haben, Rente, Tod. Was wird den morgigen Tag von einem x-bliebigen Tag im nächsten jahr unterscheiden?
Die geilen Zeiten sind sicher lange vorbei, ab jetzt wird nur noch aufgewärmt. Und das wissen wir alle: Richtig gut ist meistens nur der erste Teil, Fortsetzungen sind meistens nur ein Abklatsch. Alles, was ich jetzt mache, hab ich in ähnlicher Form schon vor vielen, vielen Jahren, in den 90ern gemacht. Von nun an wird recyclt. Liebe, Schmerz, Trauer, Hoffnung, Freude: Kann das alles jemals wieder so intensiv sein wie mit 14, 15, 16 oder 17? Ich hab Routine im Leiden und ich liebe nicht zum ersten Mal. Ich weiß, wie Trauer schmeckt. Und manchmal, grade an Tagen wie Silvester, denke ich an all die Momente, in denen Sachen für immer zum ersten Mal geschahen.
Wo warst du, als Jasmin Tabatabai in der Sonne lag und Another Sad Song sang?


Freitag, 30. Dezember 2005

Rettet die (Alltags-)Depression!

Für das Recht auf innere Dunkelheit!

"Depression" - was ist das? Laut Wikipedia eine "psychische Störung", mit der Symptome wie z.B. Gefühle der Minderwertigkeit, Hilf- und Hoffnungslosigkeit, Schuldgefühle, Müdigkeit, verringerte Konzentrations- und Entscheidungsfähigkeit, sinnloses Gedankenkreisen, langsameres Denken, Reizbarkeit, Ängstlichkeit, vermindertes Gefühlsleben bis hin zur Unfähigkeit des Zeigens einer Gefühlsreaktion und verringertes sexuelles Interesse einhergehen. Nichtsdestotrotz sind all das Gefühle oder Zustände, die wir alle mehr oder minder selber kennen.
Ich kenne viele, die so wie ich nächtens am offenen Fenster sitzen, rausstarren, nachdenken und einfach traurig sind. Nicht betroffen, nein. Purest sadness. Worüber? Im Zweifel über alles, aber es findet sich immer etwas, worunter man leiden kann.
Die Frage ist: Ist es falsch, traurig zu sein? Ist (blinde) Glückseligkeit in dieser Gesellschaft die einzig legitimierte Stimmung? Darf man grundlos glücklich, aber nicht grundlos traurig sein? In der Klinik, in der ich arbeite, haben wir weitaus mehr Menschen, die mit der Diagnose der "Depression" kommen, als Patienten mit einer "Manie". Mit letzterer kommen sie erst zu uns, wenn sie (die Manie) die anderen Menschen herum stört (soll heißen: Wenn die Patienten dauernd lachen und tanzen und lauthals singend und jubelnd durch die Straßen gehen). Aber wieviele "Depressive" stören ihr Umfeld? Wer sich mit diesem Erkrankungsbild auseinandersetzt, wird mir zustimmen, wenn ich sage: Eine Minorität.
Ich finde: Man muss einfach unterscheiden! Man darf nicht jeden in sich gekehrten Menschen gleich als depressiv bezeichnen. Und vor allem: Man sollte vorsichtig mit der Bezeichnung "Depression" umgehen. Warum? Dient eine Begriffserstellung und die damit verbundene Definition nicht primär dem Ziel, etwas zu erklären? Werden damit nicht sämtliche weitere Erklärungsansätze des Zustandes der "betroffenen" Person nicht überflüssig? => "Was hast du?" - "Ach, lass den, der hat wieder seine Depressionen, nichts weiter!"
Wie weit kann man Menschen damit helfen?
Ohne Frage, es gibt sicher Depressionen, die das sind, als was sie definiert sind: Eine psychische Störung, eine grundlose und sinnlose Traurigkeit, eine Erkrankung. Doch wieviele der diagnostizierten oder erklärten "Depressionen" sind das? Man muss separieren, es geht nicht anders. Doch wo zieht man die Trennungslinie? Ich weiß es nicht.

Für das Recht auf Traurigkeit!


"Ich habe all meine Gläser zerschlagen,
ich hab all meine Gläser zerschlagen.
Jetzt trink ich aus der Flasche.

Ich habe noch ein Streichholz gefunden,
noch ein letztes Streichholz gefunden.
Jetzt sitze ich im Licht
und kann meiner verwundeten Hände verbinden."


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Lone - 24. Feb, 19:11
God damn it.
Der Kerl heißt ja "McClane" und nicht "McLane". :(
Lone - 21. Feb, 17:45
Heiliger Shice!
Lone - 21. Feb, 15:13
öööööhm?
Wie war das gedacht mit einem Beitrag wöchentlich?...
Lone - 25. Dez, 15:58


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