Life in general

Sonntag, 26. Februar 2006

"Wir woll'n keine Bullenschweine!"

Lange, lange ist es her, dass ich diese Zeilen (für Unwissende: "Bullenschweine", der [verbotene] Klassiker von Slime) voller Insbrunst gesungen habe, damals, zu meinen buntesten Tagen. Und nun wieder. Gestern.
Doch fangen wir vorne an, weil hinten so weit weg ist (wie eins meiner Idole, Donald Duck, einst sagte):
Gestern stand mal wieder ein Konzert an, und zwar eines, auf dass ich mich seit geraumer Zeit doppelt und dreifach freute: Dritte Wahl. Sie sollten bereits letztes Jahr im Herbst spielen, als Vorband von The Exploited, aber das Konzert wurde leider abgesagt. Mir blutete zumindest ansatzweise das Herz, ist diese Band doch einer der wichtigsten Eckpunkte meiner persönlichen Sozialisation gewesen.
Ich stand vor der Frage, ob ich überhaupt hingehen sollte, weil das Chéz Heinz erstens nicht wirklich in meiner Nähe liegt und ich zweitens alleine war. Aber die Frage erübrigte sich recht schnell, nachdem ich des Nachmittags alleine in meiner Wohnung saß und Trübsal galore bließ, während ich alte Bilder anschaute. Ich beschloss, das Wochenende zwar alleine zu verbringen, aber mich dennoch irgendwie abzulenken (von der wenige Tage vorher erhieltenen Hiobsbotschaft). Zwar las ich später noch eine SMS vom Kniffelvize (die er einen Tag vorher geschrieben hat, Schande über mich), aber ich beschloss, das ganze alleine durchzuziehen.

Und jetzt geht's los:
Als ich ankam, beim Heinz, standen da schon zig Wannen, Bullenbullis und rund 50 Polizisten. Die Heinzler konnten mir aber auch nicht sagen, was das soll, da die Grünen keine Auskunft gaben. Die erste Band spielte (Systemfehla), wie immer lyrisch nicht gerade der Hammer aber vom instrumentellen sehr schön. Irgendwann gab es die Ansage, wir sollen bitte alle rauskommen und uns ausweisen, sonst würde das Konzert abgebrochen werden. Die Band spielte nochmal schnell Slimeklassiker ("Polizei-SA-SS") und dann sollten wir rauskommen. Die Masse war gespalten, ob man das mit sich machen lassen sollte. Irgendwann, nachdem die Hälfte der Bunten draußen war, hieß es, wir sollen jetzt doch nicht rausgehen, der Polizei wäre es noch zu früh...(*???*).

Die nächste Band (die göttlichen Use To Abuse) bauten auf, als die nächste Durchsage kommt: Alle raus, ausweisen, Personalausweis vorzeigen, wieder rein. Sonst würde das Konzert gesprengt werden.
Als wir rauskamen, haben sich die Bullen (mittlerweile waren es drei- oder viermal soviele wie am Anfang) in drei Ringen ums Heinz gestellt (quasi umzingelt). Sie standen da in voller Schutzmontur (mit ihren beknackten Helmen) und völlig überzüchteten Kötern. Durch die Polizeiringe musste man (selbstverständlich einzeln) durch, um sich auszuweisen. Man stellte sich also in Schlangen an die "Durchgänge" im Bullenring, Arschlochpolizisten gaben einem unhöflich zu verstehen: "Du - komm her!", man zeigte seinen Personalausweis und musste Namen und Adresse sagen. Beko: "Steht da doch drauf!" - "Sagen Sie mir ihren Namen und Adresse, ich muss das mit dem Personalausweis abgleichen!" Auf die Frage, was mit den Daten passiert, hieß es nur (in dem schon bekannten unhöflichen Ton): "Dazu sag ich nichts, da müssen sie den Einsatzleiter fragen!" Natürlich konnte mir die "nette" Ordnungshüterin ncht sagen, wo ich selbigen finden würde.
Nach dem Aufschreiben der Personalien ging es durch den dritten Ring auf die Wiese beim Heinz. Dort von Polizisten eingekesselt hieß es Abwarten. Ein paar besonders Bunte wurden scheinbar zur "Leibesvisitation" (oder wie man die Durchsuchung nennen darf) gebracht. Selbstverständlich wurde nichts weiter (wie uns der Sprecher des Heinz später mitteilte) gefunden.

Also standen wir über eine Stunde in der Scheißkälte (-3° C), viele nur in T-Shirts bekleidet, da die Ansage war, man dürfe gleich wieder rein. War auch nicht so schön für den Rasen vorm Heinz, er wird sicher noch drei Jahre nach Urin und Kotze riechen. Wir haben geschlottert wie die Großen, die Polizei gab keine Auskunft, lediglich ein Polizist sagte, sie planen das Konzert zu beenden.
Aus der Not wurde eine Tugend gemacht, eine großer Teil der Bunten rottete sich zusammen, es wurde gepogt wie bei den Großen. Später entschloss man sich, all die guten alten verbotenen Punkklassiker zu gröhlen. Also saßen, hockten, lagen, standen und pogten ein Haufen Bunter da auf der Wiese und gröhlten "Polizei-SA-SS", "Bullenschweine", "Deutschland muss sterben", "Kein Gerede", "BGS" sowie "Wir müssen raus" (Terrorgruppe).

Die Polizei entschloss sich den Ring um die Wiese aufzulösen, so dass man gehen konnte, wenn man wollte, jedoch nicht die beiden Ringe ums Heinz.
Nach ungewissen und arschkalten 75 Minuten durfte man wieder rein, Use To Abuse spielten schließlich nochmal "Bullenschweine"

"Halt mich fest, so fest wie Du nur kannst.
Öffne ich die Augen, dann bekomm ich Angst!"

Und dann kam sie, die Band, auf die ich nur gewartet hatte. Die Band, die mit "Halt mich fest" eines der fünf besten Punkalben aller Zeiten ablieferte.
War ich die ganze Zeit bei den vorigen Bands fein am Mitwippen, so hatten mich die drei Rostocker sofort in der Hand. Sie knüppelten alle ihre großen und kleinen Songs aus den Boxen, spielten kuriose Basssoli und zeigten einfach, dass sie Spaß am Rocken haben. War meine Stimmung die ganze Zeit noch etwas gedrückt, so war Schwermut nach spätestens zwei Songs Vergangenheit.
Als sie dann noch meinen absoluten Lieblings-Dritte-Wahl-Song "Und jetzt?" spielten, war die Welt für mich, als hätte nie etwas in Scherben gelegen. Ich sprang und tanzte, hüpfte und sang, schrie und jubelte mit den Menschen um mich herum.

Irgend so 'ne Lady, die gar nicht mal schlecht aussah (bei Gott, sogar alles andere als das) schien Interesse an mir zu hegen, aber ich hegte viel größeres Interesse daran, ihr klar zu machen, dass mein Interesse an weiblichen Personen für die nächsten siebenunddreißig Dekaden gegessen ist.

Dritte Wahl waren sich nicht zu schade, ihr Lied "Dummheit (kann man nicht verbieten)" dem Einsatzleiter der Grünen zu widmen, sowie ihren Klassiker "Mainzer Straße" zu spielen.

Alles in allem ein Abend, an den man mit gemischten Gefühlen zurückdenkt, wenngleich das Konzert hammergeil war.
Und für mich mal wieder der beste Beweis, dass es etwas gibt, was mich immer wieder aufmuntern kann: Meine große Liebe, die Musik. Nothing should come between us.


Dienstag, 21. Februar 2006

Ich werde Cosmopolit!

CosmopolitanSo. Als Cosmopolitan-Leser habe ich jetzt entschlossen, diese Zeitschrift zu abonnieren.
Ich bin mir sicher, ich steige damit aus der Liga der Frauenversteher in einer ganz andere Liga auf. Bestimmt.
Naja, vielleicht lasse ich es auch sein. Mal schauen. Sonst spricht der Zivi nie wieder ein Wort mehr mit mir...

Und sonst so? Man hat gerade Blogwoche Blockwoche, versucht irgendwie zu überleben und hört die Clarity von Jimmy Eat World. Das reicht fürs Erste.


Samstag, 11. Februar 2006

"Ein kleines Licht, das durch die Dunkelheit leitet..."

Was für ein Tag, was für ein Abend!
Abgesehen von der Tatsache, dass ich einen sowieso schon schönen Tag verlebte, übertraf der Abend alles.
Ein großartiger Spieleabend bei guten Freunden, sowas ist herrlich. Ich liebe es. Und dann diese Nachricht. Es ist nichts schöner, als mitzubekommen, wie guten Freunden (denen ich alles Beste von Herzen gönne) so etwas Gutes widerfährt.
Man sagt mir nach, ich sei zu sensibel, zu empfindsam, gerade in letzter Zeit. Als ich es erfuhr (wenngleich mehr zufällig als gewollt) und Zeit zum Realisieren hatte, war ich Tränen der Rührung und Freude so nah, dass es mir schwerfiel, selbige zu verstecken. Wenn es zwei Menschen auf der Welt gibt, denen ich von Herzen alles Gute wünsche, dann sind es Caroline & Daniel.

Und wieder passen Tome:
"Eine der schönsten Sachen, die ich in meinem Leben hören durfte!
Du weißt, was ich meine!
Ihr wisst, was ich meine..."


Ein letztes Stoßgebet zum Himmel, ein weiteres Daumendrücken, dass alles klappt! Und wenn ich mir die daumen wundwetze, dabei.


"Ich war betrunken vor Eurem Kamin,
ich war alt genug, um zu verstehen.
Ich sah Deine Hand, die die ihre sah.
Bei mir ist heile Haut, wo eine Wunde war!"


Freitag, 3. Februar 2006

Verlaufen; nicht verloren.

Wow. Was für ein Abend, was für eine Nacht. Man saß bei Steffi, hörte großartige Musik, aß leckere Baguettes, sah halbgute Filme und machte schlechte Witze über Indiespacken. Es war großartig. Als ich mich dann irgendwann gegen kurz vor halb eins entschied, loszugehen, hatte ich es schon befürchtet: Die nächste Straßenbahn verpasse ich bestimmt! Ich hatte noch Steffis Worte in meinen Ohren: "Wenn du die Straßenbahn verpasst, kommst du zurück. Is ja arschkalt draußen!" Es kam, wie es kommen musste: Ich verpasste die Straßenbahn. Aber ich ging nicht zurück, die Gute brauchte ja auch ihren Schlaf. Außerdem muss sie morgen heute arbeiten - ich nicht.

"Hey, was soll's, dann geh ich eben zu Fuß. Okay, ich kenne den Weg nicht, aber ich bin mir sicher, wenn ich mich an der Enercity-Leuchtreklame dort am Horizont orientiere, werde ich den Weg schon finden..."
Also stolperte ich durch Straßen, die ich nicht kannte, in einer Gegend, die ich nicht kannte, innerlich frohlockend und die Umgebung betrachtend.
Als ich dann das Enercity-Reklamenteil erreichte, wurde mir klar, dass ich mich nicht am Clevertor befand. Aber drauf geschissen, auch 'ne nette Gegend, hier. Ich fand schnell ein paar Langhaarige, die ich einfach mal freundlich ansprach: "Moin! Wie komme ich denn von hier aus am schnellsten zum Kröpcke?" - "Zu Fuß?!?" - "Äh, ja, schon, wird ja keine Strecke sein..." - "Naja, dann gehste am besten in diese Richtung!", erwiderte der Langhaarige wild gestikulierend. Da mich seine Mimik auf meine Frage etwas verwunderte, hakte ich nach: "Was ist die nächste S-Bahn-Station?" - "Küchengarten!"

Ich hatte keine Ahnung, wie ich da hingekommen bin, aber es war mir auch scheißegal. Ich ging einfach los, zu Fuß, in dieser Gegend, in der ich mich nicht auskannte, mit guter Musik in den Ohren und einem guten Gefühl. In dieser Stadt habe ich mich schon so oft verlaufen, mich aber nie verloren gefühlt. Gott verdamm's, ich liebe diese Stadt. Nie war es mir klarer als heute Nacht.
Ich ging durch Gassen, die ich nicht kannte, nur um zu schauen, was sich dort befindet. Ich verweilte zwischen Bäumen und dem Schatten von Hochhäusern und ich genoss es. Ich genoss den Atem dieser meinen Stadt. My city is still breathing...

Irgendwann fand ich den Weg nach Hause und sinnierte noch eine Weile über heute, über die letzten Jahre, über Hannover. Diese Stadt sah mich nicht das Licht der Welt erblicken, diese Stadt sah mich nicht aufwachsen. Diese Stadt wachte nicht über mir bei meinem ersten Kuss und auch nicht bei meiner ersten Schlägerei, weder bei meinem ersten Liebeskummer noch bei meinem ersten Streit. Aber mit etwas Glück wird diese Stadt bei meinem Tod über mich wachen.


Samstag, 28. Januar 2006

"...und wenn du erstmal vor mir liegst, spuck ich auf Dich herab!"

"Jetzt nimm die Säge, nimm die Axt,
zerhack' Dich selbst, ich zähl bis zehn!
Und mach ich meine Augen auf,
will ich Dich in Scheiben sehen!"


Ok, lange Zeit schlummerte es als Vermutung, jetzt kristallisiert es sich immer weiter raus: I'm unable to hate!
Irgendwie schaffe ich es einfach nicht, Menschen auf Dauer zu hassen, es ist alles lediglich a matter of time bis ich ihnen jeden noch so großen Mist verzeihe. Das macht es einem natürlich nicht sehr leicht, gerade als (Ex-)Punkrocker. Es ist, als würde man mit amputierten Beinen an einem Marathonlauf teilnehmen...

Obendrein zeigte mir nun auch noch ein Test, dass ich alles andere als evil bin...in einer Wertung mit den möglichen Ergebnissen You are: Angelic/Good/Neutral/Insane/Twisted/Evil/Pure evil habe ich als einziger von uns Forumsjüngern folgendes Ergebnis:


Wo soll das nur enden mit mir? Aber es gibt einen Silverstreif am lieblichen Horizont - ich lerne jetzt bei der Chefin schlechthin: Mörtel hat sich mir als Hass-Yoda angeboten!


Ach ja: Und wieder die klassischen 10 Punkte, wenn man mir sagt, welche Magic-Karte es ist, die oben abgebildet ist...


Die Einsamkeit des Würstchens

Ja, ich habe den Freitag hinter mich gebracht. Der erste Urlaubstag ist geschafft.
Vor mir steht ein Wochenende, und ich Würstchen im Naturdarm weiß nicht, was ich machen soll. Tocotronic brachten es schon auf den Punkt: Samstag ist Selbstmord!
Es ist ja nicht so, dass es keine Alternativen gäbe: Einige Leute haben schon angefragt, ob ich denn am Wochenende Zeit hätte. Zudem ist im Béi Chéz Heinz morgen Aldi-Party. Und eine Bekannte schmeißt auch 'ne Party, so unter Punkrockern. Aber scheiße was, man ist dann doch zu faul, bekommt den Arsch nicht hoch, hängt vorm Fernseher, Rechner, Gamecube... Und das, obwohl man sich vorgenommen hat, hier mal für etwas Ordnung zu sorgen, in der Wohnung. Aber neeee - man spielt faules Gesindel! Und dann beklagt man sich auch noch...

Wenn man dann gefagt wird, am Montag, was man denn so gemacht habe, dann mag man schon gar nicht antworten.

Aber gut, hiermit nehme ich mir offiziell fürs Wochenende vor:
  • Sarah 'nen Brief schreiben (najaaaaaaa...zumindest anfangen)
  • Küche aufräumen
  • Samstag Abend weggehen
  • Im Lotto gewinnen
  • Auf der Gitarre spielen (mindestens eine Stunde pro Tag)
  • Einkaufen gehen (nicht erst zehn Minuten vor Ladenschluss)
  • Und das Wichtigste: Plattensammlung neu sortieren (alleine das dauert das ganze Wochenende... )

I can't live my life like a Pop Song anymore...


Montag, 23. Januar 2006

"Maybe you're gonna be the one that saves me..."

Es ist irgendwann nach eins, ich sollte schon längst im tiefsten Schlummer liegen. Schließlich liegt morgen heute ja wieder Berufsschule an. Aber da ist sie wieder, die Angst vorm Schlafen. Beziehungsweise die Angst vorm Nichtschlafen. Der Unwille, wieder Stunden wach zu liegen, die Aversion gegen all diese Gedanken. Der Widerwille gegen die Wahrheit: Dass man allein ist.
Nicht immer, bei Gott nicht. Aber dann, wenn es darauf ankommt. Dieses Gefühl, eine unglaubliche Kälte auszustrahlen, die einen selbst erschaudern lässt. Und keine Decke kann diese Kälte mindern.
Kennt jemand Losing my Religion von Tori Amos? Ich höre es seit Stunden, unter anderem. Es rührt mich zu Tränen. Und es würde mich traurig stimmen, wäre ich es nicht bereits. Keiner da, der einen wärmt. Der einen einfach in den Arm nimmt. Der einem sagt, wann Schluss ist mit trinken. Der einem sagt, dass der Kragen mal wieder schief ist und man noch Zahnpastareste im Mundwinkel hat. Jemand, auf dessen Schoß man sein Haupt betten kann und so vorm Fernseher einschläft.

Ich höre seit einigen Stunden drei Songs auf Dauerrepeat: "Losing my religion" von Tori Amos und "Don't look back in anger" sowie "Wonderwall" von Oasis. Ich habe nie verstanden, warum letztere Band in der Indie-Szene so beliebt ist, ja geradezu vergöttert wird. Ich mag die beiden Songs, aber irgendwie hat sich mir der Zugang zu der Band bisher verschlossen... Ist das okay oder kann mir geholfen werden?




Und wieder gibt's 10 Punkte für den, der mir sagt, welches M:tg-Bild dort oben zu sehen ist.


Mittwoch, 11. Januar 2006

"Moments come and pass me by..."

"Hey! Und alles Glück der Welt,
wenn es das ist, was Du willst.
Hattest Recht, als Du mir sagtest:
Das wird alles halb so wild!"



Der Tag geht dem Ende zu, ich sitze hier im Sessel, fett und faul. Aus den Boxen dröhnt "Geile Zeit" von Juli (hey: Internetradio, ich schwör's). Dennoch wippe ich etwas mit. Die Salzstangen sind fast alle und der Weg in die Küche im Grunde zu weit. Aber scheiß was drauf. Morgen wieder Berufsschule, es geht ins Historische Museum und ich hab so überhaupt keinen Bock. Egal. Die Katzen jagen sich grade gegenseitig durch die Küche und es ist nur eine Frage der Zeit, bis etwas zu Bruch geht. Was soll's?
Und der geneigte Leser wird sich wundern und denken: "Nanu, ist das etwa der Beko, den wir kennen? Jener zu Depressionen neigende Mensch?" Jaha, er isses. Und er läuft heute nicht Amok. Er legt sich heute Nacht keinen Strick nebens Bett.
Viel weiter noch: Gerade eben verschenkte ich meine Gedanken an all die guten Menschen, denen ich begegnete, in meinem Leben. Auch wenn sie nur eine kurze Spanne meines Lebens da waren oder gut waren: Ein Hoch auf sie. Und dies ist jetzt auch kein melancholisch-depressives Zurückblicken auf bessere Zeiten, nein, es ist ein imaginäres-Sektglas-erheben auf die guten Menschen dieser Welt. Auf dass ich noch viel mehr von diesen Menschen habe (so sie denn noch da sind), bzw andere Menschen sich jetzt an ihrer Gegenwart erquicken. Morgen seh ich die Sache wahrscheinlich wieder ganz anders, aber heute wird nicht gelitten. Heute wird die Welt umarmt. Und da Heute nicht mehr lange ist, mach ich mit Morgen weiter, sobald Morgen Heute geworden ist.

Ali, Aline, Anja, Anna, Anne, Ankris, Bianca, Butzzze, Caroline, Christina, Daniel, Daniel Pf., Daniela, David, Dennis L., Elisabeth, Florencia, Florian, Frank, Fränkie, Friederike, Gunnar, Handyman, Hippie, Ini, Isa(bel-Sabrina), Jenny, Jessica E., Jessica St., Kiki, Lone, Matze, Micha, Rebecca, Romsey, Sabrina, Sarah, Sascha, Sonja, Steffi A., Steffi T., Thomas, Tim, Timo,... - sollte sich einer von Euch in dieser Liste wiederfinden: Ich trink auf Euch!

Sollte ich jemanden vergessen haben, dann tut es mir Leid, aber das lässt sich schnell wieder ausbügeln!

Heute bin ich glücklich, wie niemals zuvor...

Besonderer Dank an die Menschen, die im letzten Jahr versuchten, mich aufzumuntern, allen voran der Löner, Anna und Jenny!


"Komm, erzähl mir was von Morgen
und jetzt erzähl mir, ich bin frei.
Und los, jetzt sing mir was von Springtime,
moments come and pass me by..."


Montag, 9. Januar 2006

"Everything's so blurry..."

"...and everyone's so fake."

(Achtung: Langer Beitrag!)
Es ist unglaublich. Die Stimmung eh schon seit Wochen am Boden, die Welt dort draußen grauer denn je zuvor, die Fanta abgestandener, das Zimmer zu kalt und das Bett zu warm (und vor allem zu leer). Die Gitarre des Lebens spielt nur noch Moll. Und dann, irgendwoher, von draußen, wahrscheinlich aus dem tiefergelegten Golf 3 eines Dorfspinners, dröhnen Töne. Ein paar nur, leicht verschwommen, vermischt mit den Alltagsgeräuschen einer Welt, die mich nie interessierte. Aber es kommt einem bekannt vor, man geht zum Fenster, versucht die Quelle ausfindig zu machen. Man macht das Fenster auf, um besser und/oder mehr sehen zu können. Und siehe da, es ist tatsächlich ein Golf 3 (ob er tiefergelegt war oder einem Dorfspinner gehört, kann ich allerdings nicht sagen). Die Kälte dort draußen drängt an einem vorbei, ins Zimmer. Man versucht den Song zu erkennen, man singt ihn leise mit. Irgendwoher, aus den hintersten Regionen des Hirns, kommen ein paar Textfetzen ans Licht. Man versucht, ein abstraktes Puzzle zusammenzusetzen. Von wem zum Teufel ist dieser Song? Wie heißt er? Verdammt, man kennt ihn, er ist so unheimlich vertraut, doch man hat ihn jahrelang schon nicht mehr gehört. Und plötzlich der Faustschlag ins Herz. Zurücktaumeln, in die Seile, nach vorne stolpern, zu Boden sacken. 9, 10 und aus! Es ist "Blurry" von Puddle of Mudd. Ein Song, den ich heute wahrscheinlich, wäre er neu, nicht hören würde. Aber damals, vor vielen Jahren, bedeutete er mir sehr viel. Hallo Melancholie, good-bye letzter Rest Leben in diesem verwesenden Körper. Da war es wieder, alles: Die Momente meines Auszuges (der eher von Tränen als von Freude begleitet wurde). Der Moment, als ich mit Butzzze und Steffi im Auto saß, beim Kino in Goslar, und ihm während der Fahrt von hinten über die Schulter griff um den Song lauter zu machen. Die Stunden mit meiner Schwester auf dem Arm, die Momente mit meinen guten Freunden und Freundinnen von damals. Und immer wieder diese Frage: Was hat mich bloß so ruiniert?

Jeder, der etwas Grips hat, wird folgende Tatsache nicht verleumden können: Die Geschichte wiederholt sich immer wieder. 1999, in dem von mir immer wieder als intensivstes Lebensjahr titulierten Abschnitt meines Lebens, ging es mir (es muss so um den Mai herum gewesen sein) so beschissen wie nie zuvor.
Mitte '02 (Kenner wissen: Die Zeit meines Auszuges) bis Irgendwann im ersten Halbjahr '03 sah es ähnlich düster aus, nur noch schlimmer, irgendwie.
Wenn eines immer da war, von Anfang bis Ende, von den Achtzigern bis ins neue Jahrtausend, dann war es eins: Musik!
Und jetzt? Ich hab die Schnauze voll von allem und nichtmal genug Kraft, mich zu beschweren. Worüber auch? Ich scheine nicht dieselbe Sprache der Menschen dort draußen zu sprechen, und den Mund krieg ich viel zu selten auf. Selbstmitleid? Die Mühe wär ich mir nicht wert.
Die Frage ist: Wofür kämpfen? Wofür bluten? Es läuft eh alles in die Richtung, die ich vor Jahren noch hasste. "Du verlangst einfach zuviel..." dürfen die bösen Lästermäuler gerne sagen. Aber wo verlange ich denn zuviel? Im Endeffekt will ich doch nur eines: Mit den guten Menschen zusammen sein.
  • Mit Löner Carcassone spielen bis zum Umfallen.
  • Mit Butzzze Magic daddeln, bis die Hände bluten (und nur einmal seinen Keller wieder so voll sehen wie zu den besten Zeiten).
  • Mit Sarah im Kö sitzen, umherfahren, reden. Sie einfach bei mir haben.
  • Bei Jenny sein, und ihr soviel erklären und erzählen und zuhören. Ihr sagen, wieviel sie mir bedeutet.
  • Auf der Arbeit sein, mit all diesen gute Menschen, mit diesen tollen Bewohnern, bei denen ich leider viel zu selten bin (verdammte JAV-Arbeit).
  • All meine klasse Arbeitskollegen. Ein letztes Mal, am Ende meiner Ausbildung nochmal Schwein gehabt.
  • David, der ewige Kniffelkönichvize. Ein Hoch auf ihn und all die tausend Spiele, die noch folgen.
  • Mit Annika, meiner kleinen Schwester, Zeit verbringen. Ich habe sie viel zu selten auf dem Arm, gehe viel zu selten mit ihr spazieren.
  • Meine Familie. Man sollte mehr Zeit mit ihr verbringen - und weniger von eben jener Familienzeit mit Streiten verbringen.
  • Mit Steffi mehr Musik hören, mehr Mixtapes und mehr Zettel mit Songzitaten austauschen. Und mehr Videoabende verbringen.
Leider sind von diesen Sachen einige nicht so einfach realisierbar. Ein Glück, dass ich wenigstens drei "Instanzen" habe, die das Leben einigermaßen lebenswürdiger gestalten: Der Löner (der Herr segne ihn Ein Smiley für'n Löner), meine Arbeitskollegen, die Musik. Oh, meine Katzen nicht zu vergessen.

Ich möchte niemals in meinem Leben die ersten Töne von True Romance (Rosenfels) vergessen.




So, das waren sie, die Impressionen eines beschissenen Lebens. Ach ja, und noch zehn Punkte für den, der weiß, von welcher Magic-Karte das Bild dort oben ist...


Dienstag, 27. Dezember 2005

"Rohe Weihnachten"

...und ein gesegnetes Fest.
Jaha, da ist es wieder: Das alljährliche Fest, dessen Wiederkehr so sicher wie die Gezeiten ist. Die Zeit, in der die Suizid-Rate und der Gewinn der Geschäfte wieder enorm steigen wird. Die Zeit, in der hunderte von Kinderaugen abends, am 23.12. sehnsüchtig aus dem Fenster schauen und hoffen, dass es über Nacht schneien wird. Das tut es natürlich auch - zumindest in den Spielfilmen, die wie jedes Jahr laufen. Warum auch nicht, sind sie doch erfolgsverspechend. Hey, ich schau "Die Geister, die ich rief" auch gerne, was soll's.
Ja, wenn etwas nie aus der Mode kommen wird, dann sind es blondiertes Haar und Weihnachtsfilme. Sollte Hollywood mal wieder Stoff für einen neuen Weihnachtsfilm suchen, ihn dem weder Santa Clause noch ein reicher Geizkragen, der später eines besseren belehrt wird, vorkommen - hier ist mein Vorschlag! Er beruht auf eine wahrhaftige Geschichte:

Die Leiden des jungen Werthers Bekos.
Am Morgen des Heiligen Abends beschloss ich, mich wie fast jeden Morgen behende aus dem Bett zu schwingen. Auf dem Weg zum Badezimmer trat ich versehentlicherweise schlaftrunken auf den Schwanz meiner Katze. Diese honorierte das (chronologisch) mit Schreien, Beißen (in den Zeh!), und Fauchen. Himmelfluchend humpelte ich in das Badezimmer. Die Zanpasta verfehlte knapp die Zahnbürste - was soll's, mach's dir neben dem anderen Zahnpastafleck auf dem Boden gemütlich, liebes Beißerchenreinigungsmittel. Weiter ging es (irgendwann) in der Küche: Ich beschloss, mir eine ordentliche Kniffte zu buttern (eine Scheibe Graubrot mit dem gar vorzüglichen Buko Mexicana zu bestreichen). Ich biss herzhaft in das Brot ...kaute...kaute...überlegte...kaute..überlegte...kaute...schaute mir das Brot an: Schimmel! Menschen, die mich näher kennen, wissen, dass ich so ziemlich alles ertrage: Fünf Tage alten (zum Himmel stinkenden) Urin, Scheiße, Kotze (ja, man könnte neben mir kotzen, ich würde ohne mit der Wimper zu zucken weiteressen), Eiter, was-auch-immer. Nur bei einer Sache kommt mir das Kotzen: Schimmel. Nichts ist ekliger als Schimmel. Naja, und genau das tat ich dann auch: Kotzen! Hallo, Kloschüssel.
Draußen vor der Tür - ich wollte noch Schokolade für meine Großmutter kaufen (ungelogen!) - bekam ich erstmal auf die Fresse. Man möge mir meine Übertreibung verzeihen: Ich bekam welche mit der flachen Hand auf die Wange gezimmert. Es mag einem unchristlich erscheinen, dass ich nciht alsbald die zweite Wange hinhielt, aber ich musste diesen Schock dann doch erstmal verdauen: Da stand dieser gut zwei Köpfe kleinere Gnom vor mir, den ich noch nie zuvor gesehen hatte, ballerte mir eine und keifte was von seiner Freundin (oder Exfreundin). Und verdammt, er war alles andere als nüchtern (sonst hätte er sich das wahrscheinlich gar nicht getraut). In Sekundenbruchteilen entschied ich zwischen "Gib ihm welche vor den Latz" oder "Hey, lös das, wie es sich für einen zivilierten Menschen ziemt"... Nach einer kurzen und ziemlich aggressiven verbalen Auseinandersetzung stellte sich heraus, dass der Typ mich verwechselt hatte, mit 'nem Kerl, der ihm die Freundin ausgespannt hatte. Naja, wenn ich mir den Pimpf so ansah, wird der Kerl leichtes Spiel gehabt haben. Und kein Wunder, dass er mich verwechselt hat. so breit, wie der war.
Nachdem die Schokolade gekauft war, sattelte ich die Pferde, um zur Arbeit zu fahren. Krippenspiel im Klinikum, und ich half. Als ehemaliger Singlehaushaltsbewohenr hatte ich eine Kochplatte (ihr kennt diese Dinger, die man einfach in die Steckdose steckt) zuhause, die wir dringend für den Punsch (alkoholfrei!) benötigten. Endlich war ich auch mal wichtig.
Nach dem Krippenspiel sollte es direkt zum Bahnhof gehen, von da aus mit dem Zug nach Goslar und dann nach Astfeld. So weit, so gut, die Sachen wurden gepackt, die Steifel geschnürt. Schnell noch alle Geschenke für die liebe cverwandschaft eingepackt, die Herdplatte ("scheiße, die wiegt schon ganz schön was") in die Plastiktüte gepackt und zur S-Bahn-Statuion gewetzt - ich war ohnehin schon spät dran. Mit einem Mal (ich sah die S-Bahn schon per Schulterblick) wurde die Plastiktüte zu meiner linken sehr leicht und ich hörte ein markerschüttenders "Plonk!". Und da lag sie auf dem Gehweg, die Kochplatte. Unterm Arm nehmen kam nicht in Frage bei diesem unhandlichen Ding, ich hatte zuviel Gepäck dabei...also ab, zurück in die Wohnung. Dort nochmal schnell eine neue, stabilere Plastiktüte gegriffen und zwischenzeitlich die Straßenbahn erpasst. Schnell nochmal ein gedanklicher Check: Alles eingepackt? Bestimmt. Naja, dann also auf zur nächsten Straßenbahn.
Als die dann endlich ankam und ich meinen Platz gefunden hatte, mit genug Freiheit, um mein ganzes Gedöns zu verstauen, hörte ich eine Stimme, die durch Mark und Bein ging, rufen: "Die Fahrkarten bitte!" Blitzschnell überlegte ich: "Beko, hast du deine Fahrkarte eingesteckt???" - Natürlich hatte ich es nicht. Hurra, Hallelujah, frohes Fest.
Von der S-Bahn dann in den Bus. Ja, der Busfahrer hatte es nicht eilig, mich zur Arbeit zu fahren, man merkte es. Irgendwann sagte er nur kurz: "Leider haben wir einen Desfekt am rechten vorderen Reifen, die Fahrt endet leider hier. Aber ein Ersatzbus ist unterwegs..." Ja, herrlich. Nun,als dann endlich der Ersatzbus eintraf, hatte dieser es auch nicht wirklich eilig. Dann setzten sich noch ein paar besoffene Idioten zu mir und sülzten mich voll. Zwar freundschaftlich (ich konnte mich einer liebevollen Umarmung gerade so entziehen), aber halt nur nervig, wie es alkoholisierte Menschen meist sind. Als ich auf der Arbeit ankam, war ich am Ende. Zum Glück lagen nur 2,5 Stunden Arbeit vor mir.
Während der Arbeit fiel mir ein, dass ich das Geschenk für meine beste Freundin vergessen hatte...großes Klasse. Zusammen mit der Tatsache, dass ich mich wie nichts Gutes hätte abhetzen müssen, um den letzten Zug zu bekommen und ich vier Kolmeter mit vollem Gepäsck zu Füßen gehen müsste, war das der Grund, warum ich dann Heiligabend doch lieber alleine mit DVDs, meinen beiden Katzen, Fanta und einer Kerze verbrachte.
Das war mein Heiligabend (und nichts ist erlogen).

P.S.: Am nächsten Tag fuhr ich dann absolut relaxed und entspannt (mit Geschenk für beste Freundin und Fahrkarte) nach Goslar/Astfeld und habe zwei sehr schöne Tage gehabt. Doch noch. Zum Glück. :D

Frohes Fest (bzw das, was noch davon übrig ist [nämlich garnichts, ich sehe grade, der neue Tag hat schon begonnen]) Euch allen!


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Lone - 24. Feb, 19:11
God damn it.
Der Kerl heißt ja "McClane" und nicht "McLane". :(
Lone - 21. Feb, 17:45
Heiliger Shice!
Lone - 21. Feb, 15:13
öööööhm?
Wie war das gedacht mit einem Beitrag wöchentlich?...
Lone - 25. Dez, 15:58


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