Sonntag, 20. August 2006

Dieser Blogeintrag ist - wie sollte es anders sein - Frau Dr. Erika Fuchs gewidmet.

Ich erinnere mich noch gut (oder zumindest glaube ich mich gut zu erinnern): Mein Vater war nie ein großer Fan von Comics und erklärte meinen inflationären Gebrauch der Jugendsprache als Indiz für die negativen Einflüsse dieser buntbebilderten Heftchen. Und heute? Ich glaube, die Donald Duck Comics standen meinen sprachlichen Fähigkeiten nicht im Wege (- wer das anders sieht, möge jetzt sprechen oder für immer schweigen).
Entenhausen ist überall. Und ich war überall zuhause. Tränen gelacht und Seite um Seite verschlungen. Ich liebe Carl Barks für all die Zeichnungen und Geschichten, die mein Leben deutlich verschönerten. Ich danke Don Rosa für die Nachhilfe in amerikanischer Geschichte. Ich danke Vicar für ein gutes Stück Kindheit und Jugend.
Es ist schön, nicht mehr auf das Taschengeld angewiesen zu sein. Man kann in den Comicladen gehen und sich all diese schönen (und teuren) Sammelbände zulegen, die jedes Bücherregal zieren.

Was wäre ich ohne diese beschnabelte Familie gewesen? Wo wäre ich heute? L.Y.B.E.


Samstag, 19. August 2006

Why so sad, little girl?


Möppelbro (Du wirst mich finden).

Ich bin nicht der, der Dir die Hand gibt und in seinen Taschen ein Messer trägt.
Ich bin der, der Dir mit den Händen in den Taschen "Hi" sagt, und kein Platz für ein Messer hat.

Ich bin nicht der, der mit vielen Worten wenig sagt.
Ich bin der, der nickt und Dich versteht.

Ich bin nicht der, der Dich mit falschen Umarmungen überhäuft.
Ich bin der, der Dir auf die Schulter klopft, und es so meint.

Ich bin nicht der, der Dich mit vielen Worten bemeitleidet.
Ich bin der, der schweigt, weil er das auch kennt.

Ich bin nicht der, der geht, während Du noch auf der Bühne stehst.
Ich bin der, der noch applaudiert, wenn Du die Bühne schon längst verlassen hast.

Ich bin nicht der, dessen Telefon ständig besetzt ist, wenn Dinge auch nur ein kleines bisschen schief laufen.
Ich bin der, der vor Deiner Tür auf Dich wartet, wenn der Himmel über Dich uns zusammenstürzt.

Du wirst mich finden. Ich bin der, der mit dem Tandem vor der Tür steht.


Freitag, 18. August 2006

Ich war die linke Herzkammer in der Brust jugendlicher Rebellion.

Der Kompromiss zwischen Rock'n'Roll Lifestyle und Spießertum.
Ein Spagat zwischen den Welten, könnte der zum Pathos geneigte Mensch sagen. Früher - quasi vor meiner Zeit - als der Personal Computer noch keine Massenware war, als niemand auch nur an Tamagotchis gedacht hatte, als George Orwell's Roman nicht nur vom Inhalt sondern auch vom Titel her ein Zukunftsroman war, da waren die Fronten klarer. Für jede Leber gab's die passende Laus, jede Sünde hatte ihren Bock. Man wusste eben, wer der Feind war. Und was noch viel wichtiger ist: Man wusste, wie er sich kleidete, was er mochte und was er nicht mochte...
Doch heutzutage fällt das Ziehen klarer Trennungslinien weitaus schwerer. Ich kenne sie, die Jungs, die sich unter der alten Brücke, hinter der Bushaltestelle, im Baumhaus oder auf einer Bank im Park schworen, anders zu sein. Die sich gegenseitig versprachen, nie (n-i-e!) so zu enden, wie all die Anderen, wie diese Toten Menschen um sie herum. Nein, man hat mir nicht von diesen Kids erzählt, die es in jedem Dorf und in jeder Stadt, in jedem Land gibt. Ich habe auch nicht per Dorfklatsch von ihrer Existenz erfahren. Ich gehörte dazu. Wenn die Jugendkultur der Dörfer und Städte ebenso wie Lebewesen dieses pumpende Organ in der Brust trägt, dann war ich ein Teil von ihr. Man könne sagen, ich war die linke Herzkammer in der Brust jugendlicher Rebellion. Und jetzt, für all die Kritiker da draußen, die gnadenlose Selbstüberschätzung meinerseits: Ich war das Leben meines Dorfes.
Vor zehn Jahren hatte ich die Vermutung, teil von etwas Besonderem zu sein. Vor fünf Jahren hatte ich das Gefühl, Teil von etwas Besonderem zu sein. Heute weiß ich, dass ich Teil von etwas Besonderem war. Und wir alle wussten, dass wir uns von den "Spießern" (wer auch immer das war) abgrenzen wollten. Doch wer oder was ist im Jahre 2006 ein Spießer?

"Weißt Du noch, unter der alten Brücke?
Wir hatten uns so fest geschwor'n
anders zu sein als die Leute in ihren Büros.
Alles schien so einfach zu sein,
doch wir haben von all dem noch gar nichts gewußt."
(Blumfeld, "Kommst du mit in den Alltag?")

Früher fiel Abgrenzung leichter, alleine durch Musik. Doch heute? Der kleine Kaufmann im Handelswesen, der Banker und die Reinigungskraft - alle hören sie Emo, Hardrock, Punk, Metal, Indie, Alternative und wie die Konsorten heißen. Schwarzes Hemd und rote Krawatte, "Bullet For My Valentine"-Shirt, Wohl$tandskinder und Green Day in den Ohren, Amon Amarth-Tickets in der Gesäßtasche der schwarzen Hose.
"Du sagst, das ist Punk für Dich, ich sag von mir aus mach Du nur.
Für mich ist Punk Arschlecken und Rasur."

Kümmert Euch zuerst um Euch und fickt Euch.

Ich habe für mein Leben eine gute Wahl getroffen. Ich höre geile Musik, weil ich Bock drauf habe. Ich trage geile Kleidung, weil sie Euch nichts bedeutet und mir noch weniger. Ich habe 'nen geilen Job, weil's der beste Kompromiss ist, den ich schließen konnte. Essen muss jeder, und das Essen muss irgendwie auf den Tisch. Doch ich hätte mir lieber die Hand abhacken lassen, als einen Schreibtischjob zu machen. "It's not my place in the 9 to 5 world" sangen The Ramones einst, und ich stimme ihnen vollkommen zu. Für immer die Menschen ist seit jeher Konzept und es gibt nichts geileres als Schichtdienst. "Ich krieg das Kotzen, wenn ich Menschen sehe, die jeden Tag zur selben Uhrzeit aufstehen (müssen) und Montags schon ans Wochenende denke. Und das ein ganzes Leben lang." sagte gestern eine mir sehr nahestehende Person. Und ich wusste, was sie meint.
Während diese Menschen darüber maulen, dass ihre Arbeitswoche schon wieder beginnt, lächle ich feist und denke mir: "Meine ist noch nicht einmal zuende! Aber scheiß was drauf!" Wenn ich will, habe ich meine Wochenenden mitten in der Woche. Wenn geile Konzerte anliegen, habe ich Frühschicht und am nächsten Tag Spätschicht. Wenn ich es will, singen die Engel.
Ich arbeite nicht in 'ner beknackten Bank oder bin in einer Werbefirma ein wichtiger Eckpfeiler des kapitalistischen Systems. Ja, ich bin auch ins System eingebunden, keine Frage. Aber ich bin ein Kostenpunkt. Ein Exzem, der Pickel den das System nur gerne loswerden möchte.
Und irgendwann - haha! - dann fange ich an zu eitern!


Auch heute noch muss ich, wenn ich die Erklärung des Begriffes Sicherheit wissen möchte, im Fremdwörterlexikon unter Langeweile nachschlagen.
Ich hab das Beste aus den mir gegebenen Umständen gemacht. Applaus, Applaus! Ich bin die linke Herzkammer in der Brust erwachsener Rebellion. *gähn*


Mittwoch, 16. August 2006

Was sie bedeuten, Teil V

Blind Guardian - "Nightfall in Middle-Earth"

SufferBad Religion kennt jeder, der sich in den 90ern mit amerikanischen Punkrock auseinandergesetzt hat. Idealismus der Ausverkauf? Eine Diskussion, der ich gleichermaßen überdrüssig bin wie der alten Onkelz-Diskussion.
Fakt ist: Punk hat mich sozialisiert. Ebenso Fakt ist: Dieses Album stellt einen der Eckpunkte meiner musikalischen Biografie dar. Mit seinen 15 Songs auf 26:14 Spielzeit ist es für mich eins der wichtigsten Alben gewesen. Als ich es das erste Mal hörte, war ich perplex ob der Geschwindigkeit der Songs. Alles sehr ungewohnt. Nach dem dritten Hören beschloss ich, diese CD für einen halben Monat nicht mehr aus dem CD-Player herauszunehmen. Meines Erachtens eine der fünf besten Punk-CDs aller Zeiten. Und das Cover ist - ebenso meines Erachtens - eines der drei besten Cover aller Zeiten, die je einen Tonträger zierten. Es lässt unglaublich viel Interpretationsspielraum. Wenn man mich nach dem perfektesten Punk-Song (nicht der beste, lediglich der perfekteste) aller Zeiten fragt, nenne ich gerne den Titelsong (eben "Suffer"). Ich verbrachte damals Stunden - ach was: Tage! - meines Lebens damit, durch mein kleines Zimmer zu springen und mit schmerzverzerrtem Gesicht und den Taschen voller Lebenswut lauthals "The masses of humanity will always...ALWAYS HAVE TO SUFFEEEEEEEEEEEEEER... - ALWAYS HAVE TO SUFFER!" zu brüllen. Damals, lange bevor Emo ein beschissener Trend war und man bei dem Wort lediglich an australische Laufvögel dachte. Meine Eltern fanden's scheiße. Ich fand's wichtig. Genau wie diese Platte.

Danke, Blind Guardian.


Was ich jetzt mache? Ich schmeiße die "Suffer" in den CD-PLayer, starte Track #09 und werde durch meine kleine Wohnung springen - und mit schmerzverzerrtem Gesicht und den Taschen voller Lebenswut lauthals "The masses of humanity will always...ALWAYS HAVE TO SUFFEEEEEEEEEEEEEER... - ALWAYS HAVE TO SUFFER!" brüllen. Denn das kann ich immer noch.


Montag, 14. August 2006

Traurig war'n wir ziemlich oft.

"...und immer wenn wir traurig waren,
(und traurig waren wir ziemlich oft)
nahm ich Dich in meine Arme
und dann hörten wir die Smiths.
Manchmal auch The Cure oder New Order.
Aber größtenteils die Smiths."
(Farin Urlaub, "Sumisu")


Gesucht: Arbeitsmixtape!

So. Zwei Wochen hier und schon darf ich die Station alleine schmeißen. Im Grunde auch kein wirkliches Problem, wenigstens hat man alleine seine Ruhe. Etwas stressig, aber keiner redet einem rein - und nach vier Jahren Ausbildung ist dies schon viel wert.
Einziges Problem: Die Musik ist scheiße.
Ich brauch unbedingt ein At-Work-Mixtape. Wer bastelt mir eins?


Sonntag, 13. August 2006

Dicke Fußgelenke finde ich tendenziell ja eher unästhetisch.

Auch ich pflege zuweilen, zwischenmenschliche Kontakte aufrecht zu erhalten. So verschlug es mich auch jüngst wieder in eine üble, zwielichte Spelunke in Deutschlands Exopstadt. Zu meiner Seite befand sich Chris, ein hochgewachsener Mittzwanziger, und wir widmeten uns dem, was man an solch einem Ort am Besten tun kann: Philosophieren. Und schon kam Chris mit einer schwerwiegenden Frage um die Ecke: Was sollte auf Deinem Grabstein stehen? In Anbetracht der Tatsache, dass man sonst eher selten in den Genuss und die Gelegenheit kommt, seinen Grabestext selbst zu bestimmen, blieb ich der Antwort nicht lange schuldig: "Immerhin war er Teil einer Subkultur." Betroffenes Schweigen und Ins-Bierglas-Starren, dann schallendes Gelächter.

Ja, Subkulturen. Geißel der Dörfer und Bestandteil der Städte. In jeder Stadt auf der ganzen Welt findet man sie, diese Jugendlichen, die sich irgendwo zugehörig fühlen. Die etwas ausdrücken wollen. Und was sollte mehr Spaß machen, als mit all seinen Freunden, die haargenau das gleiche PLO-Tuch, die gleichen Buttons und die gleichen Boots tragen, im Kollektiv seine Nonkonformität zu bekunden? Wer möchte es dem HipHopper verübeln, wenn er sich in einem "Szeneladen" für 50€ ein freshes aber vor allem tightes Basecap kauft, nur um seine Street Credibility zu demonstrieren? Schließlich will jeder von uns später einmal sagen können: "Ich bin dabei gewesen!"

Eine Subkultur kommt nun einmal nicht - und das ist schon seit den Mods, den Teds, den Was-weiß-ich-wer so - ohne Dresscode aus. Man könnte den Dresscode ruhigen Gewissens als den Türsteher der Szene bezeichnen: Du kommst hier nicht rein!
Subkulturelle Kleidungsstile versprühen Charme unter den Szeneangehörigen. Wie oft sagte ich bereits: "Also, ich muss schon sagen, die roten Schnürsenkel in ihren 14-Loch sehen verdammt sexy aus!" Ein Vorteil der Subulturen liegt auch darin, dass sie in der Regel überregional vertreten sind. Man brauchte nur in eine beliebige Stadt fahren, den Bahnhof aufsuchen und man fand direkt ein paar Bunthaarige. Subkulturen vereinen Völker. Nur leider ist es dem Staat ja auch bisher herzlich egal gewesen, ob man in Bonn, Braunschweig oder Bad Oeynhausen auf ihn scheißt.

Ja, zum Dresscode gehören auch immer die Schuhe. In den Szenen, in denen ich die letzte Dekade lang verkehren durfte, erfreuten sich Boots, Chucks und Vans nahezu zeitloser Beliebtheit. Mir kam dieser Trend auch immer sehr zugegen, sind doch zumindest die beiden erstgenannten meist knöchelhoch. Menschen, die mich kennen, wissen um die Tatsache, dass ich kein großer Freund von Füßen bin - ja, diese im Allgemeinen sogar eher für erschauernswert halte. Würde eine Partei in ihr Programm die Forderung "Gratis Gummistiefel (kniehoch!) für alle Bundesbürger!" aufnehmen, so wäre ihnen meine Stimme sicher.

Nicht an Dresscodes gebundene und subkulturlose Menschen haben es diesbzeüglich einfacher: Sie dürfen bar jedem schlechten Gewissen jegliche modische Perversion mitnehmen. Und so sieht man gerade in den Sommermonaten so allerlei Füße in Sandalen und FlipFlops, die Pumps und die Sandaletten reichen sich die Klinke in die Hand. Gerne wird der Grad der Abscheulichkeit noch heraufgeschraubt, man lackiert sich die Fußnägel (am Schlimmsten: Rot) und trägt Fußkettchen. Und wenn das Augenmerk auf eben ein solch beschuhtes Paar Füße fällt, so springt mir gerne mal eine Sache ins Auge: Dicke Fußgelenke. Ich persönlich finde dicke Fußgelenke tendenziell ja eher unästhetisch. Und nun mag mir manch garstig Seelchen eine gewisse Oberflächlichkeit unterstellen, von der ich mich jedoch im gleichen Atemzug wieder distanzieren möchte: Sollte meine zukünftige Ehefrau in ein paar Jahren in der Hochzeitsnacht (zum ersten Mal seit unserer Bekanntschaft) die kniehohen Gummistiefel ausziehen und mir (zum ersten Mal) ihre dicken Fußgelenke zeigen, so würde ich den Teufel tun, sie aus dem Bett, dem Haus, dem Land zu verbannen.
Man ist schließlich Humanist. Mit Geschmack und einem Sinn für Ästhetik.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


Samstag, 12. August 2006

Mord auf Raten.

Heimatdorf: Der Versuch einer Vergangenheitsbewältigung III

Ansichten eines Clowns, der auszog, Lebensfreude zu lernen und mit einem Diplom in Humanismus zurückkehrte.
Egal ob 20:30 Uhr oder 13:14 Uhr oder 7:41 Uhr: Die Straßen sind leergefegt, die wenigen Menschen, die stumm an einem vorübergehen, ähneln Zombies. Hinter den blinden Fenstern und stummen Mauern, hinter staubigen Gardinen und schönen Fassaden wird gemeuchelt und gemordet.
Kinder werden gefügig gemacht, die Kleinbürgerei erstickt jeden Anflug von Leben schon im Keim. Jedes Anderssein wird misstrauisch durch die Jalousien beobachtet, jeder Anflug von Lebensfreude wird tausendfach verteufelt.

Sie arbeiten von Montag bis Freitag und hocken am Samstag nachmittag unter ihrem getunten Golf 3. Sie bauen dicke Boxen ein und verzieren ihr Gefährt mit bunten Lichtern. Sie sammeln Ü-Ei-Figuren und streichen ihre Hauswände weiß und putzen regelmäßig den Jägerzaun, der ihre kleine Welt von der des Nachbarn trennt. Sie reden ihre Nachbarn mit Vornamen an und lästern hinter deren Rücken über sie; sie sind eine eingeschworene geschlossene Gesellschaft und verdammen und verteufeln alles, was anders ist: Schwule, Geschiedene, Farbige, Punks, Behinderte. Andere.
Sie vergewaltigen und morden, sie lügen und denunzieren, sie fressen die Seelen kleiner Kinder, auf dass diese sich im gleichen Trott unterordnen. Willenlose Menschen in ihrer autistischen Welt in der x-ten Generation. Kinder werden groß und sterben, weil die dicke Luft sie nicht atmen lässt. Kinder werden groß und sterben. Und wenn sie gestorben sind, lassen sie ihre Kinder wiederum sterben. Es endet immer wieder gleich.

Der letzte lebende Mensch sprüht am Bahndamm "Fucking hell!"
Jedes Graffiti wird mit penibler Ordentlichkeit entfernt, die Wände in sekundenschnelle geweißt. Jeder zertretene Gartenzaun, jedes umgeschlagene Verkehrsschild, jede ausgetretene Straßenlaterne wird als Symbol für die missratene Jugend gesehen. Und schon schnappen sie zu, die Fallen. Die Klauen derer, die mehr Anpassung fordern.
Verdammt noch mal, es geht nicht um Zerstörungswut. Es geht um Leben und Lebenszeichen. Es ist ein Bitte helft mir raus und kein Everything what is must be destroyed. Es ist der letzte Versuch zu atmen. Doch in Windeseile vergiftet das Dorf die freiheits- und wegsuchenden Gedanken mit seiner dicken, milchigen Luft.
Die einzige Möglichkeit: Golf 3 tunen, GEZ zahlen, Wände weißen, Jägerzäune lackieren, sich am Wochenende besaufen, bei Wenne oder in der Feuerwache abtanzen, Frauen ficken, Visionen töten, Techno hören, sterben.

Verdammt, bitte: Lasst sie am Leben. Lasst sie leben. Es geht hier um Menschenleben, die nicht nur ein einziges Dorf - nein! Fast alle Dörfer dieser Welt - zerstören. Bitte, lasst sie nicht sterben. Holt sie da raus.

Ich möchte, dass die Verantwortlichen an den Pranger gestellt werden. Wegen Verbrechen an der Menschlichkeit. Wegen Bruderverrat.

Und an die letzten lebenden Menschen: Geht auf die Straße und öffnet das Bier. Lacht kaputt, was Euch kaputt macht.
Lacht!
Tanzt auf der Straße und setzt Euch auf Mauern. Lacht! Legt Euch auf Wiesen und beobachtet den Himmel mit den Händen in den Taschen. Lacht! Brüllt Eure Lebensfreude und Eure Lebenswut heraus, bis die Lungen bluten. Lacht! Gebt Euren Fahrrädern Namen und seid Euch sicher: Jeder einzelne dieser Drahtesel ist geiler als alle befickten getunten Golf 3 dieser Welt. Lacht! Reißt Mauern ein, auf den Straßen und in den Köpfen. Lacht!
Lacht kaputt, was Euch kaputt macht.


Donnerstag, 10. August 2006

Ihr habt ja keinen Vergleich.

"Doch vielleicht gibt es was zu reden, was uns beide interessiert.
Vielleicht kennen wir ein Lied, das uns zusammen sehr berührt.
Vielleicht ist da was in unser'm Leben schief gegangen,
für das ich mich eventuell erkenntlich zeigen kann..."




"Und ich lehne meinen Kopf an Deine Schulter,
Dein Hemd ist wie gewöhnlich ganz weich.
Wenn ich mich umdrehen würde, säh' ich sie wahrscheinlich lachen,
denn sie haben ja keinen Vergleich."


Annika (der Grund, warum ich lebe).

Jede Motte braucht ihr Licht.
Seien wir realistisch und ein Stück ehrlich zugleich: In unseren Leben kommen und gehen die Frauen.
Die Zeiten, in denen sie uns begleiten, sind von unterschiedlicher Länge: Von einer Nacht (manchmal auch nur wenigen Stunden) bis zu vielen Jahren (ja, sogar ein halbes Leben lang) mag alles drin sein. Von manchen kennen wir am Morgen danach nicht einmal den Namen (und sind verdammt froh drum), andere werden wir unseren Lebtag lang nicht vergessen. Bei manchen Frauennamen werden wir zusammenzucken, sollte sie jemand rufen. Andere wiederum werden uns schwitzen, erschauern oder lächeln lassen, wenn man ihn flüstert.
Lehrerinnen, Mütter, Schaffnerinnen, Freundinnen, Geliebte, One-Night-Stands, sie alle umgeben uns. Man möchte fast meinen, man sei sie schon gewohnt. Dies ist auch nicht sehr schwer, wenn man bedenkt, dass über die Hälfte der Menschen weiblich ist. Sie alle kommen und gehen, man lernt sie kennen und vergisst sie wieder. Sie alle kommen und bleiben, man lernt sie kennen und vergisst sie nie wieder. Man muss sie nicht einmal kennen lernen, um sie nicht zu vergessen. Wie könnte ich all die Poster im Zimmer dieses 14jährigen (ja, ich rede von mir) vergessen, auf denen Victoria Adams prangte? Ja, retrospektiv glaube ich, ich war wirklich verliebt. Wie Millionen andere 14jährige auch.

Und zwischen dem was, ist und dem, was war; zwischen dem, was definitiv geht und dem, was eventuell geht, gibt es immer noch den Silberstreif am Horizont. Etwas, das bleibt.
Annika Tabea. Die Konstante meines Lebens.

Es gibt wenige Menschen, die mir je so sehr fehlten wie Annika, wenn sie nicht bei mir ist (oder eher: Ich nicht bei ihr bin). Es gab kaum eine Menschin, bei der ich es je so genoß, wenn sie in meinen Armen lag, wie bei ihr. Ich würde Hymnen singen, wenn ich singen könnte. Ich würde die ganze Zeit von ihr singen. Ich würde von ihrem Lachen erzählen und verstaubte poetische Vergleiche benutzen, die keiner mehr hören kann. Vom Sonnenaufgang, und dass die Welt lacht, wenn sie lacht.
Sie weiß gar nicht, was sie mir bedeutet.

Am Telefon weinend niedersinken, wenn man ihre Stimme hört. Dieses Stechen im Herz, hervorgerufen durch die Meilen zwischen uns. Dieses schnelle Pochen in meiner Brust, als sie mir sagte, ich sei zu ihrer Einschulung eingeladen. Dieser Schmerz, als ich ihr sagen musste, dass ich nicht kommen kann. Dieser Schmerz.
Dieses Schluchzen auf meiner Seite des Hörers, als sie mir sagte, dass ich ihr fehle.

Eine Liebeserklärung. An meine kleine Schwester.

"Weißt Du, was Du mir bedeutest?
Auf einem Platz in meinem Herz
steht Dein Name an der Wand
und ich will, dass Du es erfährst."

(Tomte, "Ich sang die ganze Zeit von Dir")


Schonmal drüber nachgedacht?

Mit 9/10/11/12/13/... standen wir mit dem Tennisschläger (oder mit der Luftgitarre) vorm Spiegel und posten wie die Großen, wie Farin Urlaub, Van Halen oder Lemmy.
Aber geiler is' schon, man hat 'ne richtige Gitarre.


Aktuelle Beiträge

Cerita seks dewasa Cerita...
Cerita seks dewasa Cerita Sex Tante Cerita Dewasa Pemerkosaan Cerita...
Cerita Sex Terbaru (Gast) - 9. Sep, 04:57
John
A person essentially help to make seriously posts I...
Smithd912 (Gast) - 8. Sep, 01:12
Im glad I finally signed...
I am extremely inspired along with your writing talents...
http://www.mensolution.de (Gast) - 26. Sep, 03:36
To all whom it may concern...
An alle, die es angeht und an jene, die es interessiert...
Beko - 23. Okt, 20:49
"Everything's so blurry..."
"...and everyone's so fake." (Achtung: Langer Beitrag!) Es...
Beko - 21. Okt, 23:19

Bücherregal.



Stephen King
Es

Suche

 

Big Brother

Status

Online seit 7145 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 30. Mai, 21:16

Abgeschnackt.

Gefällt mir.
Gefällt mir.
Lone - 27. Mär, 23:56
Mein Freund, das Wrack.
Ein Songtext, der mich in vollster Konsequenz immer...
Lone - 22. Jul, 18:34
Inwiefern anders?
Gott, ich muss endlich mal nach Wien. Habe 'ner Freundin...
seaandsun - 2. Jun, 07:04
Ich kann mir nicht helfen,...
...irgendwie fühle ich mich an Pearl Jam erinnert...
pollon - 8. Apr, 04:28
In der Tat: Ohne Worte.
"Ich glaube an den friedlichen Protest und keine Tiere...
Lone - 24. Feb, 19:11
God damn it.
Der Kerl heißt ja "McClane" und nicht "McLane". :(
Lone - 21. Feb, 17:45
Heiliger Shice!
Lone - 21. Feb, 15:13
öööööhm?
Wie war das gedacht mit einem Beitrag wöchentlich?...
Lone - 25. Dez, 15:58


2 Geschichten
Abgebloggt!
Asphaltversager
Beko liest
Bücherregal.
Club Bizarre
Die Welt in Bildern
Fuel the hate
Gedankengebäude.
Gedankensudelei
Gesellschaftszimmer.
Heimat!
Homepage
Life in general
Lyrics
Musik
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren