Mittwoch, 23. Mai 2007

"Ich hab Fieber in den Fingern, meine Gitarre ist betrunken..."

"...und mein Nachbar und ich halten uns gegenseitig für Bunken."


Mittwoch, 16. Mai 2007

Im Mai, im Mai schrie der Kuckuck.

»Hingehen sollen die heroisch verstummten einsamen Dichter und lernen, wie man einen Schuh macht, einen Fisch fängt und ein Dach dichtet, denn ihr ganzes Getu ist Geschwätz, qualvoll, blutig, verzweifelt, ist Geschwätz vor den Mainächten, vor dem Kuckucksschrei, vor den wahren Vokabeln der Welt. Denn wer unter uns, wer dann, ach, wer weiß einen Reim auf das Röcheln einer zerschossenen Lunge, einen Reim auf einen Hinrichtungsschrei, wer kennt das Versmaß für das Gebell der Maschinengewehre, eine Vokabel für den frisch verstummten Schrei eines toten Pferdeauges, in dem sich kein Himmel mehr spiegelt und nicht mal die brennenden Dörfer, welche Druckerei hat ein Zeichen für das Rostrot der Güterwagen, dieses Weltbrandrot, dieses ausgetrocknete blutigverkrustete Rot auf weißer menschlicher Haut? Geht nach Hause, Dichter, geht in die Wälder, fangt Fische, schlagt Holz und tut eure heroische Tat: Verschweigt!
Verschweigt den Kuckucksschrei eures einsamen Herzens, denn es gibt keinen Reim und kein Versmaß dafür, und kein Drama, keine Ode und kein psychologischer Roman hält den Kuckucksschrei aus, und kein Lexikon und keine Druckerei hat Vokabel oder Zeichen für deine wortlose Weltwut, für deine Schmerzlust, für dein Liebesleid.
Denn wir sind wohl eingeschlafen unter dem Knistern geborstener Häuser (ach, Dichter, für das Seufzen sterbender Häuser fehlt dir jede Vokabel!), eingeschlafen sind wir unter dem Gebrüll der Granaten (welche Druckerei hat ein Zeichen für dieses metallische Geschrei?), und wir schliefen ein bei dem Gestöhn der Sträflinge und der vergewaltigten Mädchen (wer weiß einen Reim darauf, wer weiß einen Rhythmus?) - aber hochgejagt wurden wir in den Mainächten von der stummen Qual unserer Fremdlingsherzen hier auf der Frühlingswelt, denn nur der Kuckuck weiß eine Vokabel für all seine mutterlose Not. Und uns bleibt allein die heroische Tat, die Abenteuertat: Unser einsames Schweigen. Denn für das grandiose Gebrüll dieser Welt und für ihre höllische Stille fehlen uns die armseligsten Vokabeln. Alles, was wir tun können, ist: Addieren, die Summe versammeln, aufzählen, notieren.
Aber diesen tollkühnen sinnlosen Mut zu einem Buch müssen wir haben! Wir wollen unsere Not notieren, mit zitternden Händen vielleicht, wir wollen sie in Stein, Tinte oder Noten vor uns hinstellen, in unerhörten Farben, in einmaliger Perspektive, addiert, zusammengezählt und angehäuft, und das gibt dann ein Buch von zweihundert Seiten. Aber es wird nicht mehr drin stehn als ein ein paar Glossen, Anmerkungen, Notizen, spärlich erläutert, niemals erklärt, denn die zweihundert bedruckten Seiten sind nur ein Kommentar zu den zwanzigtausend unsichtbaren Seiten, zu den Sisyphusseiten, aus denen unser Leben besteht, für die wir Vokabel, Grammatik und Zeichen nicht kennen. Aber auf diesen zwanzigtausend unsichtbaren Seiten unseres Buches steht die groteske Ode, das lächerliche Epos, der nüchternste verwunschenste aller Romane: Unsere verrückte kugelige Welt, unser zuckendes Herz, unser Leben! Das ist das Buch unserer wahnsinnigen dreisten bangen Einsamkeit auf nachttoten Straßen.«

Wolfgang Borchert, "Im Mai, im Mai schrie der Kuckuck",
aus "Wolfgang Borchert - Das Gesamtwerk", 8. Auflage,
Rowohlt Verlag GmbH 2oo6.


Beko:
Wolfgang Borchert. Wer wurde während seiner Schulzeit nicht mit ihm und seiner Kurzgeschichte "Nachts schlafen die Ratten doch" konfrontiert? Zu Recht.
Einer der berühmtesten und besten Autoren der sogenannten "Trümmerlitaratur"; der Junge, der lediglich 26 Jahre alt wurde. Ein großartiger Schriftsteller, dessen vollständige Werk gerade mal ein Buch füllen. Trauer und Wut, Leid und Zerstörung, Krieg und Verlust - die zentralen Themen seiner Werke.
Wer Borchert nicht liest, kann nicht verstehen, wie sich Leid anfühlt.


Dienstag, 8. Mai 2007

Mit beiden Beinen am Boden im siebten Himmel schweben. / Between Never surrender and Licensed to Ill I found a place called home. A basement on the hill.

"I'm walking down the street and my heart goes boom" vs. "And the pain reminds me I'm still alive - and survival never goes out of style."


...ich nehm ein Herz voll Liebe mit in's Grab.


Dienstag, 17. April 2007

If I could freeze our small amount of time together...

Du rennst die Treppen runter. Während des Laufens versuchst Du, Dir eine Zigarette anzuzünden. Fünf Züge sollten eigentlich trotz Zeitmangels noch drin sein. Wieder einmal bist Du spät dran, ein Dauerzustand, der sich wie ein roter Faden durch die letzten zehn Jahre Deines Lebens zieht.

Um 05:16 Uhr im Bett hochgeschreckt - scheiße! -, der Wecker klingelte bereits vor elf Minuten. Elf kostbare Minuten. Ins Badezimmer gesprintet, Gesicht gewaschen und Zähne geputzt. Duschen kannst Du heute Abend nach der Fahrstunde, da hast Du es ohnehin nötiger. In die Klamotten gesprungen, Schuhe an und die Schnürsenkel in die Schuhe gestoft. Zubinden kannst Du sie auch noch in der Straßenbahn. Noch einmal ins Schlafzimmer, dem Mädchen, neben dem Du - mal wieder zu spät - aufgewacht bist noch schnell einen Kuss geben (die Glückliche muss erst in drei Stunden aufstehen...), einen Hieb aus dem Tetrapak Orangensaft genommen, den Schlüssel umgedreht und raus.

Jetzt stehst Du hier im Treppenhaus, entzündest die Zigarette und rennst weiter. Du nimmst drei Stufen auf einmal und spurtest aus dem Haus. In zwei Minuten kommt die Straßenbahn und die ist - nun zu Deinem Leidwesen - pünktlicher als die Deutsche Bahn.
Noch drei Züge und Du schmeißt die Kippe in die Ecke, eine Kurve noch und Du bist da. Schwer atmend stehst Du an der Haltestelle und siehst auch schon die Bahn ankommen. Du stehst mal wieder zu weit hinten, vor Deiner Nase steht der hintere Wagen. Eigentlich steigst Du lieber vorne ein (dann sparst Du beim Umsteigen Zeit und Weg), aber neben Dir steht eine Polizistin, die ebenfalls einsteigen will, und Du magst nicht an ihr vorbeilaufen. Paranoia und Zeitmangel waren noch nie beste Freunde.

In der Straßenbahn ist der einzige leere Platz genau gegenüber der Polizistin. Dann doch lieber stehen. Endlich Zeit zum Gähnen. Du fragst Dich, wie lange Du wohl geschlafen hast? Gestern Spätschicht, danach Kino (Spätvorstellung), um Viertel vor zwei im Bett gewesen. Das letzte Mal bewusst auf die Uhr geschaut: 2:15 Uhr, danach noch etwas wach gelegen (die verdammten HipHopper von gegenüber - um diese Uhrzeit ihr gottverdammte Mucke so laut aufzudrehen). Effektive Schlafenszeit: Circa 2,5 Stunden. Aber hey, immerhin war der Film gut. Du musst lächeln. Überhaupt hast Du in letzter Zeit echt Glück gehabt, seit längerer Zeit keine schlechten Filme gesehen.
Du denkst an das, was noch ansteht, blickst mit müden Augen durch die Gegend, und der erste klare Gedanke, den Du an diesem Montagmorgen fassen kannst ist: Ohne gute Musik überstehe ich den Tag nicht. Orientierungslos kramst Du in Deiner Tasche nach dem MP3-Player und versuchst Deine Gedanken zu ordnen: Was ruhiges, um den Tag langsam angehen zu lassen oder was schnelles, hartes um wach zu werden? Du entscheidest Dich für letzteres.
Deine Blicke wandern, mit dem Kopf zum Takt der Musik wackelnd, durch die Bahn. Unruhe macht sich im Abteil breit, Du befürchtest schlimmes, schaust Dich um und erblickst sie: Kontrolleure. Na vielen Dank. Noch zwei Stationen zu fahren, zehn Meter vor Dir die Kontrolleure, einen Meter hinter Dir die Polizistin Mitte 20. Aber Menschen wie Du haben wohl immer eine ordentliche Portion Glück in der Gesäßtasche gebunkert, für schlechte Zeiten. Sie haben einen Schwarzfahrer erwischt, sind mit ebendiesem beschäftigt und die Straßenbahn rollt in die Luft zum Atmen versprechende Zielstation ein. Armer Sünder. Du drückst ihm die Daumen und wünschst ihm eine gute Ausrede, während Du die Bahn verlässt. Müden Schrittes blickst Du Dich um, um zu schauen, ob die Polizistin mit Dir zusammen das Abteil verließ. Verdammte Paranoia. Aber nein, Glück gehabt, sie fährt noch weiter. Du siehst sie in der Bahn sitzen, und als Du realisierst, dass Du sie los bist, musst Du lächeln. Sie denkt, dass Dein Lächeln ihr gilt und nicht dem Umstand, dass sie weiterfährt, und lächelt brav zurück.

Von einer Straßenbahn in die nächste, nur für drei Stationen (oder doch vier? Du hast sie nie gezählt). Du wechselst den Bahnsteig, kommst an und die Straßenbahn fährt ein. Gutes Timing, Junge. Wäre es nicht zuviel Bewegung, würdest Du Dir selbst auf die Schulter klopfen.
Du entdeckst einen leeren Platz und entscheidest, dass Du die paar Stationen ruhig sitzen kannst. Dir gegenüber sitzt das Leiden Christi: Aufgedunsenes Gesicht, eine Nase wie eine Knolle, tiefliegende Augen mit dunklen Ränden, gut beleibt, Mundwinkel bis zu den Kniekehlen, vertieft in Deutschlands Seifenwasserblatt Nr. 1; Geschlecht: Dem Anschein zufolge weiblich.
Du kennst Deinen Körper und Du kennst Deine Schwächen - und vor allem weißt Du: Dein Gehör arbeitet frühmorgens auf Sparflamme. Der Song, der durch die Kopfhörer des MP3-Players in Deine Ohren geht, ist zu gut, als dass Du ihn nur in einem Bruchteil der Lautstärke, die er eigentlich verdient, hören kannst. Während Du langsam aber stetig die Lautstärke erhöhst, blickt Dein Dein Gegenüber, Frau Rübezahl, missmutig über den Rand ihrer Zeitung (Nein! Natürlich, sie liest doch nur das Horoskop. Selbstverständlich), genau in Dein Gesicht. Du zückst als Rüstzeug die Waffe der Althippies: Das Lächeln. Manchmal ist nichts entwaffnender. Lächeln nennst Du das? Mühevoll ziehst Du einen Mundwinkel nach dem anderen Richtung Ohren, erst den rechten, dann den linken. Durch Deine zugekniffenen Augen, gerötet und mit tiefen, dunklen Rändern (welch schöner Kontrast) muss das ganze ziemlich hämisch aussehen. Aber wie dem auch sei, sie murmelt etwas in ihren (durchaus vorhandenen) Bart und senkt den Blick wieder Richtung Brausepulverblatt.

Die drei (oder sind es vier?) Stationen sind geschafft, Du steigst aus, jetzt geht es in den Bus. Sechs Minuten Wartezeit, reicht für 'ne Fluppe. Du entzündest sie, ziehst dran und wippst mit dem Fuß. Gott, wie Du diesen Song liebst. Es ist 05:42 Uhr in der Innenstadt, die Schwesternschülerinnen des nahegelegenen Kinderkrankenhauses gehen an Dir vorbei und Du fängst an zu tanzen. Look at me, I'm standing right here ... and I'm dancing with Samiam on my mind.
Der Bus fährt vor, Du holst Dein Portemonaie heraus, schnippst die Zigarette unter den Bus und fragst Dich zeitgleich, ob er wohl dadurch explodieren wird, wie bei Alarm Für Cobra11 und Konsorten.
Du zückst Deine Fahrkarte, gehst am Fahrer vorbei und hoffst, dass er ebenso müde ist wie Du und ihm nicht in den Sinn kommt, dass wir gar nicht Dezember 2006 haben. Ja, er ist müde. Glück gehabt. Du setzt Dich ganz vorne hin, obwohl hinten noch alles frei ist. Früher waren das in Deinen Augen die Spießer- oder Streberplätze, doch seitdem Du (mehr oder weniger) regelmäßig die Fahrschule besuchst, hast du verstärktes Interesse, anderen beim Fahren zuzuschauen, um zu sehen, wie sie die Situationen meistern, in denen du hinterm Steuer schwitzend versagst. Du hast nicht viel Erfolg, auf den Straßen ist nichts los um diese Uhrzeit - und die Sau blinkt nicht beim Spurwechsel. Du fragst dich, ob Du Deinen Fahrlehrer nicht mal darauf ansprechen solltest, die Fahrstunden vielleicht auf 05:00 morgens zu verlegen. Lächelnd verwirfst Du die Idee, Dein Fahrlehrer ist offensichtlich ein noch größerer Morgenmuffel als Du.
No Use For A Name dröhnt durch die Ohren und Du versuchst, gedanklich den Tag ein wenig zu strukturieren. Gleich Arbeit, um 14:00 Uhr Feierabend, um 15:10 Uhr zuhause (Verdammt! Du brauchst den Lappen!), Katzen streicheln, ins Bett legen, schlafen. Du hast gemerkt, dass Du ziemlich scheiße fährst, wenn Du so müde bist, und dafür ist Dir Dein Geld zu schade. Um sieben vom Mitbewohner wecken lassen (Memo an Dich: Ihm unbedingt einen Zettel hinlegen), den Flurschuhschrank kaufen, den Du gesehen hast (langsam entwickelst Du echt einen Schuhtick) und in Den Flur stellen. Soll heißen: Die Kartons in den Flur stellen, denn dort stehen sie sicherlich zwei, drei Wochen, bis Ihr in aufbaut. Was für 'ne Männer-Wg: Zwei Kerle mit linken Händen, die größtes Vergnügen dabei entwickeln, sich abends zusammen vor den Fernseher zu setzen und die Charmed-Staffeln zu schauen (gerade: Dritte Staffel, in vier Folgen stirbt Prue).
Danach, um 21:00 Uhr Fahrstunde. Es wird schon dunkel sein, Du bist noch nie im Dunkeln gefahren. Aber muss ja. Du schluckst.

Du musst seufzen, wenn Du an die Arbeit denkst, denn Du weißt, dass Du heute vormittag wieder alleine auf Station bist. Derjenige, der für den Personalmangel im Pflegebereich verantwortlich ist, gehört an den Pranger gestellt und öffentlich ausgepeitscht. Du denkst an Psychopharmaka im Allgemeinen, an Neuroleptika und Antidepressiva, an Anxiolytika und Stimmungsstabilisierer und an den schmalen Grat beim hantieren mit ebendiesen Mitteln. Wach sein heißt es, Fehler können tödlich enden. Und wieder ein Seufzen. Verdammter Personalmangel.
Aus den Kopfhörern dröhnt "For Fiona". Gott, wie sehr Du diesen Song doch liebst. "If I could freeze our small amount of time together..." Wieder ein Seufzen. Du denkst daran, dass Dir leider Gottes immer wieder die Zeit fehlt, um sie mit all den schönen und wunderbaren Menschen zu teilen, die Du kennst und die Deine Gegenwart verdienen, so wie Du auch die ihre verdienst. Du denkst an Sarah. Sie zog vor drei Jahren nach Wien und ihr seht Euch leider viel zu selten. Dennoch siehst Du in ihr immer noch die beste Freundin, die Du je hattest. "I owe you eternally." Oh Gott, wie sie Dir fehlt. Dir kommt der Gedanke, dass Du Deine Tochter nach ihr benennen solltest. Nach ihrem zweiten Namen, so als kleiner Tribut daran, was sie doch für ein wichtiger, wundervoller Mensch ist. Ihr zweiter Name, den nicht jede Sau kennt, ein stillschweigender und nicht plakativer Tribut. J., was für ein schöner Name. Du fragst Dich, warum die most beautiful minds auf dieser Welt die schönsten Namen tragen; es scheint fast, als wollten die Namen die Schönheit ihrer Seele untermauern und bestätigen. Ein schöner Gedanke.

Viele schöne Gedanken. Viele Gedanken auf einer langen Fahrt. Da vorne geht die Sonne auf, von rot und gold geblendet musst Du blinzeln. Gleich wirst Du aussteigen. Und es wird sicher - trotz allem! - ein guter Tag. Ein schöner Tag. So schön wie die Seelen und Namen der wundervollsten Menschen, die Du kennst. Die wundervollsten Menschen dieser Erde.


Montag, 16. April 2007

Ich trage Erinnerungen an mir.

„Sommer ist und kein Herbst dahinter...“
Die Sonne, brennende Schlampe am Himmelzelt, kitzelt wieder.
Sie kitzelt mir Heuschnupfenlangzeitallergiker in der Nase. Sie kitzelt Stubenhocker aus ihren Stuben. Sie kitzelt kleine Teeniemädchen, bis sie über jeden doofen Witz und süßen Boy lachend an der Straßenecke stehen. Sie kitzelt die Melancholie aus mir heraus, fördert sie zu Tage, führt sie an Licht und wärmt sie dort.

Die Sonne brennt und mit ihr meine Wenigkeit. Ich sitze hier und denke daran, dass ich jetzt gerne dort wäre, wo ich nicht bin, wenigstens für ein paar Tage. Am Nordpol, die Kühle genießen. Wieder in Spanien, auf Teneriffa, Eiswürfel lutschen. In dem kleinen Ort, den man leicht übersieht, um dort auf meiner Bank zu sitzen. Wenigstens für ein paar Tage.

Als ich heute morgen in den Spiegel schaute, musste ich feststellen, dass ich Erinnerungen an mir trage, aus diesem alten, mir so sehr verhassten Heimatdorf. Die Hose, die ich trage, kaufte ich mir 1998, weil sie so tiefe Taschen hat. Eine wichtige Voraussetzung für geplanten Ladendiebstahl, den ich und einige andere so fleißig zelebrierten. Wir hatten alles, was wir brauchten und von alledem zuwenig. Es ging um Kicks, die gesucht und gefunden werden mussten, weil sie so schmerzlich fehlten. Ein alltägliches Problem der Dorfjugend. Ich trug sie im Sommer 1999, als ich mit Meki, Robert und Steffi und einem SchüFeTi in den HeidePark fuhr. Auf dem Rückweg ein Lebkuchenherz im Rucksack, das langsam vor sich hin schmolz, weil ich zu schüchtern war, es zu überreichen.
Das Shirt, dieses alte, abgetragene NoFX-Shirt, trug ich, als ich das erste Mal ein Polizeirevier von innen sah. Und es war sicher nicht Tag Der Offenen Tür. Es ist mittlerweile verblasster als vor zehn Jahren, und irgendwie ist es mir mittlerweile zu groß (damals stand ich ja auf diese XL-Shirts).
Das Hemd, das ich trage, habe ich mit 14 meinem Vater aus dem Schrank geklaut, weil ich es fesch fand, wenn es mir lasziv offen durch die Gegend weht und meine Bandshirts offenbart. Das tut es immer noch.
Die Sonnenbrille, die in der Hemdtasche steckt, ... keine Ahnung, wo die her ist; auf jeden Fall besaß ich sie schon in Astfeld. Hab ich sicher irgendwann mal irgendwo geklaut.
An meinem rechten Unterarm befindet sich eine Narbe, genau neben meiner Tätowierung. Das Tattoo ist neu, die Narbe alt. 1991 (Herbst), auf dem Spielplatz von einem Zaun genau auf eine Betonplatte gefallen. Rechter Arm gebrochen, Elle und Speiche vollkommen durch. Ein offener Bruch. Ich stand unter Schock ob meines in einer ungewöhnlichen Stellung abstehenden Unterarms; ich fühlte keine Schmerzen und fand es sogar cool, mit den Fingern meiner linken Hand in die offene Wunde zu fassen und meinen Knochen zu berühren. Wer von Euch kann schon behaupten, mal seine eigenen Knochen berührt zu haben?
An meinem linken Unterarm befindet sich eine vernarbte, schlecht verheilte (damals offene) Wunde, nachdem ich 1999 für eine Netzwerk-Session in Mekis Keller mit Marc-Andrés Fahrrad zu mir nach Hause fuhr um noch Kabel zu holen und auf den letzten zehn Metern einen stuntreifen Sturz mit dem viel zu kleinen Fahrrad hinlegte. (Fürs Protokoll: Ich rutschte mit dem rechten Fuß vom Pedal und kam auf den Boden [wie bereits erwähnt: Das Fahrrad war viel zu klein], das Fahrrad rollte mit mir weiter, mein sich auf dem Boden befindliches Bein zog mich nach hinten, das Pedal drückte in die rechte Wade, ich hatte Schlagseite nach rechts, versuchte mich durch eine Bewegung des linken Beines in der Luft zu stabilisieren und die Situation zu retten, geriet mit der linken Ferse in die Speiche, verdrehte mir das linke Bein, das Fahrrad stoppte abrupt, warf mich vornüber und ich bremste mit Gesicht und den linken Gliedmaßen. Blut aus der Nase, Blut aus dem Mund, Blut aus dem linken Unterarm, Blut aus dem linken Knie.) Unglaublich, dass man sich an so etwas noch so detailliert erinnern kann, obwohl es eine Sache von Sekunden war. April 1999.
An meiner Lippe befindet sich eine Narbe, die ich mir zuzog, als ich mit vier Jahren die Kellertreppe hinunterfiel. Vielleicht war ich auch drei, die Jahreszahl könnt Ihr Euch selber ausrechnen. Ich bin zu faul dafür.

Verdammt, was ist aus Hannover?
Die Tätowierungen, keine Frage.
Die Narbe am linken oberen Nasenflügel, als mir der Deckel einer großen Mülltonne vor fünf Wochen fast meine Nasenwurzel zertrümmerte. Ist mir einfach ungefragt zurück ins Gesicht gefallen, hat geblutet wie Sau und eine Narbe hinterlassen. Aber die ist bei weitem nicht so cool wie eine Narbe, die man bei einem Sturz vom Zaun, von der Treppe oder vom Fahrrad erhält.
Schade.

Letzte Anmerkung:
So unspektakulär das Zuziehen eben jener Nasennarbe ist - die Sache, wie sich Butzzze vor Jahren in Astfeld den Arm brach, ist noch viel uncooler.


Samstag, 14. April 2007

Wo die wilden Maden graben.

»Du gehörst hier nicht hin, in diese Welt. Du bist nicht bereit dafür. Nicht bereit für die Geburtstagsfeierunterhaltungen. Nicht bereit für den Overload an Verwandschaft. In Dir verkrampft sich alles. Es ist beklemmend. wie ersticken. Du hast Dich immer wie stranguliert gefühlt, an diesen langen grauen öden Samstagnachmittagen als Kind, wo zwischen Kaffee und Kuchen und endlich, endlich Heimfahrt die Pflicht bestand, dir unangenehme Fragen von Onkels und Tanten und langeweilige Spiele mit den doofen Cousinen gefallen zu lassen.
Jetzt sitzen sie da, nicht alle, nur ein paar, aber das reicht. Sie lassen sich nichts anmerken, verhalten sich, als sei es ganz normal, dass du plötzlich neben ihnen sitzt. Dennoch fühlst du dich beobachtet. Du kennst sie noch, hast sie aber Jahre nicht gesehen. Du willst sie auch nicht sehen. Als du fünfzehn warst, hast du dir gedacht, dass jeder von denen nach starker Hand und Arbeitslager schreit, wenn er euch Punks in der Stadt rumhängen sieht. Die wollten euch doch am liebsten alle vergasen. Diese Erkenntnis war für dich ein spitze Vorwand, endlich mit gutem Gewissen alles abzubrechen. Und jetzt sitzt ihr hier zusammen und sie geben sich Mühe, nett zu sein.
Und nichts ist mehr schwarzweiß.
(...)
Alkohol ist der Stoff, der hier alles zusammenhält. Wie überall anders auch.
Du führst dein Glas schon mechanisch an den Mund. Kostest jeden Schluck voll aus. Du willst so wenig sprechen wie irgend möglich.
Und wie oft Du heute schon aufs Klo gerannt bist! Sitzt einfach da auf der Klobrille und starrst die Regale an. Du hast hier mal gewohnt. Es sieht hier immer noch so aus, wie vor fünfzehn Jahren. Glaubst Du jedenfalls. Da draußen hinterm Haus hast du deine Kindheit verbracht. Zu der Zeit standen dort noch keine Häuser. Nur Wiesen, Felder, ein paar Pferde. Der Wald, in dem ihr Hütten gebaut habt. Die Maisfelder, in denen du zum ersten Mal geraucht hast. Seltsam, du kannst dich kaum dran erinnern. Du denkst an Fotoalben, und einiges fällt dir wieder ein. Aber das meiste ist weg, unwiederruflich gelöscht.
(...)
Shiny Happy People. Kreidefresser. Seifenblasentrinker. John Lennons warme Waffe: Lächeln lächeln lächeln.
Es ist völlig surreal, dass du hier mal gelebt haben sollst. Wie ein Film, den du einst im Kino gesehen und längst vergessen hast. Du fühlst dich wie ein Eindringling. Wie ein Alien von einem anderen Stern. Du hast Tränen in den Augen. Wenn du nicht wüsstest, dass ihr heute Abend noch probt, würde dir auf der Stelle der Kopf platzen. Du willst zu deinen Jungs in den Proberaum und Krach machen. Oder auf Tour fahren. Einfach in Bewegung sein. Keine Wurzeln haben.
Und du willst nicht mal die Ruhe stören. Du willst nur einfach nicht dazugehören.«


Nagel, "Wo die wilden Maden graben"
Ventil Verlag 2oo7.


Beko:
Das ich viel lese, ist bekannt. Aber selten hat mich ein Buch derart begeistert, wie "Wo die wilden Maden graben" vom Muff Potter-Gitarristen und -sänger Nagel. Schon lange her, dass ich ein Buch innerhalb eines Tages durchlas.
Muff Potter haben sich vielleicht zur wichtigsten Band meines Lebens avanciert, auf jeden Fall schallten in den letzten vier Jahren vergleichsweise wohl kaum so viele Lieder einer anderen Band durch die Boxen meiner Anlage, durch die Kopfhörer meines Walkman oder MP3-Players.
Ich kenne sie seit den späten 90ern und habe mich - ich erinnere an die Dorfhölle, aus der ich stamme; ich berichtete mehrmals an anderer Stelle in diesem Blog - immer mehr in ihren Songs wiedergefunden: I ♥ Fahrtwind, Vom Streichholz und den Motten, Auf der Bordsteinkante nachts um halb eins, Antifamilia,... - alles sprach dieselbe Sprache, jene meines Geistes und Gefühls: Irgendwie nur raus. Weg von dem.

Ein fantastisches Buch. Würde man soweit gehen, es als Tourtagebuch zu bezeichnen (was es nicht ist ... es ist und bleibt ein Roman, wenngleich wohl sehr authentisch), so würde ich es als bestes Tourtagebuch nach "Get in the van: On the road with Black Flag" bezeichnen, knapp vor "Wir könnten gute Freunde werden - Die Tocotronic Tourtagebücher" von Thees Uhlmann.
Kaufen, lesen, mögen, wieder lesen, lieben.


Freitag, 6. April 2007

Why so sad, little girl?

Beginn: 2:45 Uhr

Die Stadt zieht an den zerkratzten Fensterscheiben vorbei. Er versucht immer wieder, Fragmente dessen, was er war und was diese Stadt ihm bedeutete, mit dem, was dort an ihm vorbeirast, zu verknüpfen. Er lächelt müde, als er zum wiederholten Male feststellen muss, dass es ihm einfach nicht gelingen will. Diese Stadt mag ihm jahrelang Obdach geboten haben, doch ein Zuhause war sie wohl nie. Es scheint ihm fast ein bisschen bitter, erst jetzt zu dieser Erkenntnis zu kommen; jetzt, wo es fast zu spät ist.
Er hebt seine linke Hand und zieht mit der rechten den Ärmel seine Hemdes ein wenig hoch: 10:13 Uhr, seine Kollegen sitzen jetzt sicher schon hinter ihren Schreibtischen. So wie jeden Tag, wie an jedem normalen Tag. Und genau das war es doch bisher, oder? Ein völlig normaler Tag.

Der Wecker klingelte - wie jeden Morgen unter der Woche - um 6:15, ein Ritual, das sich seit 32 Jahren nicht geändert hat (außer, er kam mal in den Genuss von Urlaub, was immerhin 3,5 Wochen im Jahr der Fall war). Müde tastete er nach dem nächtlichen Störenfried, schaltete ihn aus und lag dann noch fünf Minuten an die Decke (obwohl er sie im dunklen Zimmer nicht erkennen konnte, so war er sich doch sicher, dass sie sich genau über ihm befand - und die Erfahrung gab ihm Recht). Er drehte sich nach links, zu dem atmenden Etwas. Es konnte alles sein und doch wusste er mit trauriger Gewissheit, dass es sich bei dem Etwas um eine Frau handelte; 53 Jahre alt, gefärbte Haare, leicht hängende Brüste, schlechtes Gebiss und ein auf beeindruckende Weise einfacher Sinn für Humor.
"Ich kenne sie nicht," dachte er, während er dem von ihm abgewendeten Berg mit 97 Kg Lebendgewicht beim Atmen zusah, "doch ich habe sie sicher mal gekannt. Wann mag das gewesen sein? Wohl damals, als Helmut Schmidt noch..." Er verwarf diesen Gedanken, als ihm schlagartig bewusst wurde, dass er sicher weder an das Gesicht Helmut Schmidts noch an das der Frau neben ihm erinnern konnte. Langsam erhob er sich aus dem Bett und schlurfte ins Badezimmer. Vorm Spiegel stehend zählte er die Furchen und Täler, die ihm die Zeit ins Gesicht geschlagen hatte. Tiefe Ränder unter den Augen erzählten von der letzten Nacht, erzählten von den Gedanken und den Plänen, die ihm durch den Kopf schossen.
Der Kaffee war heiß und gut, zumindest dachte er das. Hatte er jemals einen anderen, schlechteren Kaffee getrunken? Wieder einmal konnte er sich nicht erinnern. Mit der Tasse in der Hand, schlenderte er - anders als die 32 Jahre zuvor - durch das Wohnzimmer und betrachtete all die Erinnerungen aus Holz und Glas, die sich in die Ecken und an die Wände drückten wie stumme Zeitzeugen, die ihm zu sagen schienen: Das hier bist Du. Das hier warst Du. Das hier wirst Du immer sein.
Er bleibt vor einem Bild stehen, sein Gesicht spiegelt sich im Glas. Hinter dieser Spiegelung sieht er vier Personen und einen Hund, die lächelnd in die Kamera blicken, auf einem immergrünen Rasen sitzend. Der Rasen war heute (22 Jahre später) nicht mehr grün, ein riesiges Einkaufszentrum, einer dieser hässlichen Betonblöcke, hat das grün in grau verwandelt. Doch auf diesem Bild, auf diesem Relikt längst vergangener und fast schon vergessener Tage, würde sie immer grün bleiben. War es nicht genau das, was er sich stets für sein Leben gewünscht und erhofft hatte? Dass es auf ewig grün bliebe? Es ist geblieben, wie es immer war (bis auf die Falten im Gesicht), und doch war es grau, dem Einkaufszentrum gleichend - mit dem einzigen Unterschied, dass sich für den Konsumtempel weitaus mehr Menschen interessierten. Auf dem Bild sitzt er auf einer Decke (rot-beige kariert, wie sie wohl auch nur vor über zehn Jahren modern war), im Arm eine Frau. Er blinzelte und schaute sie genauer an: Ja, es ist die Frau, die seit vielen Jahren neben ihm im Bett schläft und schnarcht, daran besteht kein Zweifel. Vor ihrer Hochzeit hieß sie nocht Margaret Hansen, danach Margaret Jacobs. "Es machte keinen Unterschied, es sind beides keine bedeutenden Namen." dachte er, und wieder huschte ein Lächeln über seine spröden Lippen. Zur ihren Füßen hocken zwei Jungs, seine Söhne. Er musste unweigerlich an sie und an die Stille, die sie hinterließen, als sie auszogen, denken.
Er riss sich von dem Bild los und schritt wieder durch das Zimmer, zählte in Gedanken die Schritte von einer Wand zur anderen, vom Fernseher zum Sessel und zurück. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er losmusste: 6:45 Uhr, so wie immer. Seit 32 Jahren. Er stellte die Tasse in das Spülbecken und griff nach seinen Schlüsseln und der Aktentasche, schloss die Tür auf, schritt hinaus in die gerade erwachende Stadt, schloss die Tür hinter sich und stecke die Schlüssel in die Tasche.
"Ein schöner Tag, wie immer um diese Jahreszeit." dachte er, während er versuchte, das Gartentor leise zu öffnen. Es gelang ihm nicht, quietschend und knarzend bewegten sich die angerosteten Scharniere. Er wollte es ölen, schon vor einiger Zeit. Das erste Mal wohl vor sieben Jahren. Der Schotter knirschte unter seinen Schritten, als er aus der kleinen Seitenstraße in die angrenzende Hauptstraße einbog und zur Straßenbahn ging, so wie immer. Seit 32 Jahren. Er wartete und schaute die wenigen Menschen, die um ihm herumstanden an, bis er schlussendlich - die Aktentasche unterm Arm anstatt am Griff haltend - in die Linie 7 einstieg.

Und so sitzt er nun, die Tasche zu seinen Beinen, in der Straßenbahn. Er stieg ein paarmal um, nur um einfach so durch die Stadt zu fahren. Einfach so.
Nein, dieses Mal würde ihn sein Weg nicht zum Büro führen, heute nicht. Noch immer huscht sein Blick über die auf der Außenseite dieses Eisen- und Stahlzuges vorbeiziehenden Gebäude und Häuser. Obwohl die Fenster zerkratzt und staubig sind, erscheint ihm die Stadt heute in einem ungewohnten Licht, viel heller als er sie je in Erinnerung hatte.

Plötzlich bleibt sein Blick bei dem Mädchen ihm gegenüber hängen; ja, es war wirklich ein Mädchen, keine Frau, so um die 15 Jahre (vielleicht war sie auch 16 oder 14 ... oder gar 13, wer vermag das bei der heutigen Jugend schon genau sagen zu können?) mit schwarzen Haaren und einer roten Haarspange. Auf ihrem Schoß hielt sie ihre Tasche (früher hätte man dazu wohl "Rucksack" gesagt), die mit allerlei Sätzen und Kürzeln versehen ist, die er nicht zu verstehen vermag: H.D.G.D.L., I.L.D. Jan und derlei mehr. Sie blickte nach unten und er fragte sich, ob sie wohl ihre Schuhe anschaute.
Er kann nicht sagen, wie lange er ihr gegenüber saß und sie still anstarrte, doch plötzlich hebt sie ihren Kopf.



Linernotes:
Eine Geschichte, die mir seit langer Zeit im Kopf rumspukte. Anlass dafür war ein junges Mädchen so um die 15 Jahre (vielleicht war sie auch 16 oder 14 ... oder gar 13, wer vermag das bei der heutigen Jugend schon genau sagen zu können?), welches mir in der Straßenbahn - es muss im Herbst letzten Jahres gewesen sein - genau gegenüber saß. Ich las gerade ein Buch und schaute kurz zu ihr auf und sah in ihre todtraurigen, tränennassen, geröteten Augen. Es war nur ein kurzer Augenblick, dem Flügelschlag einer Biene ähnlich, und wir beide schauten wieder verschämt weg: Sie zur Seite und ich in mein Buch.
Neben mir saß ein älterer Herr und beobachtete sie, wie ich aus den Augenwinkeln sehen konnte, die ganze Zeit über. Ich stieg aus, blickte der Straßenbahn hinterher und fragte mich, warum sie wohl so traurig war. Später fragte ich mich, wohin der ältere Herr wohl gefahren sei.
Zwölf Schritte weiter und ein paar obskure Gedanken später war das Konstrukt dieser Geschichte in meinem Kopf fertig; jedoch verging fast ein halbes Jahr, bis ich beginnen sollte, diese Geschichte niederzuschreiben. Sie schien mir einfach zu lang, als dass ich sie wirklich hätte veröffentlichen können. Hätte ich sie jedoch gekürzt, so wäre sie um einen Großteil des Gefühls, das sie ausmacht, beraubt worden.

Ich schrieb diese Geschichte von 2:45 Uhr bis 3:56 Uhr und von xx:xx Uhr bis xx:xx Uhr. Später wurde sie noch einmal überarbeitet, dazwischen wurde geschlafen.

Letzte Anmerkung: Der Song "A day in the life of a tree" von den Beach Boys ist einer der lyrisch anspruchsvollsten, der sich mit dem Thema Suizid auseinandersetzt. Ich hätte viele andere Songs an seine Stelle setzen können - Songs, die ich häufiger und lieber höre - aber der Hauptakteur hätte wohl, soviel Realismus muss sein, keinen dieser Songs gekannt.

Ich hab mein Bestes gegeben.


Donnerstag, 5. April 2007

Es ist an der Zeit.

Ich werde zukünftig meine Texte und Kurzgeschichten etc. mit Linernotes versehen, die Auskunft über Hintergrund und -gedanken, Entstehungsgeschichte und -zeit geben.
Interessiert keinen? Stimmt nicht.

Ja, ich bin fest entschlossen, (wieder) zu schreiben. "Viele Diddle haben Euch jahrelang mit Rattengift geködert", doch hier bin ich wieder. Eine lange Nacht im Internet und an den sechs Saiten, am Stift und am Notizblog waren notwendig, um letztendlich gemeinsam mit dem Wanne-Eick'ler den casus knacktus herauszuarbeiten: "Zeigen wir der Welt, was wir drauf haben."


Aufnahmezustand.


Ja, ich weiß! Ich hab mich lange nicht gemeldet. Liegt wohl daran, dass ich ziemlich unzuverlässig bin...
Also, was gibt es Neues von der Beko-Front, die sich Leben nennt? Ich habe heute etwas rumprobiert und es sieht gut aus; nein, besser: es klingt sogar gut.
Also herrscht zur Zeit bei mir absoluter Aufnahmezustand.

Ich würde gerne pathetisch sagen: "Hey, ich bin zurück!", aber das wird die Zeit zeigen...


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